Villacher TECHNIKON holt fünf Projekte nach Österreich.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - KÄRNTEN 2017
Dr. Klaus Koch, Gründer und Geschäftsführer TECHNIKON: »Von drei EU-Projekten, bei denen wir einreichen, bekommen wir eines. EU-weit liegt die Quote bei 1 zu 20.« © TECHNIKON

Ein Radar gegen Drohnen, ein EU-basiertes Sicherheitszertifikat für cyberkritische Bereiche: TECHNIKON ist die wichtigste F&E-Drehscheibe zwischen heimischen Unternehmen und der EU.

Sie transportieren Drogen über Grenzen und Waffen und Mobiltelefone in Gefängnisse: Illegal eingesetzte Drohnen sind längst zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Ihre Erkennung und Überwachung ist vielen Ländern ein wichtiges Anliegen. Unter der Bezeichnung „Alfa“ soll deshalb im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes eine Art mobiles Radarsystem entwickelt werden, das Drohnen erfasst und trackt. Geleitet wird das Projekt von der Villacher TECHNIKON. Und dieses Projekt ist nur eines von fünf, das von Villach aus gelenkt wird. Denn Klaus Koch, Gründer und Geschäftsführer der Forschungs- und Projektgesellschaft TECHNIKON, und seinem Team ist es gelungen, innerhalb weniger Monate gleich fünf EU-weit ausgeschriebene Forschungsprojekte nach Österreich zu holen. Das reine Förderungsvolumen aller fünf Projekte beträgt in Summe über 22 Millionen Euro. Partner sind u. a. die OMV, das Fraunhofer Institut und der Lichtkonzern Zumtobel.

500 Millionen Euro Fördergelder
Der Erfolg des in Villach ansässigen 22-Mitarbeiter-Unternehmens ist kein Zufall. Seit 15 Jahren engagiert sich Klaus Koch in der europaweiten Forschungslandschaft. Neben den eigenen F&E-Aktivitäten mit dem Schwerpunkt Cyber Security unterstützt der 57-jährige Diplomingenieur und Doktor der Technik österreichische Unternehmen als Dienstleister dabei, für ihre Forschungsprojekte finanzielle Unterstützung aus den zahlreichen Brüsseler Fördertöpfen zu bekommen.
Vor allem aber bewirbt sich die TECHNIKON zusammen mit Industriepartnern auch selbst um EU-weit ausgeschriebene Forschungsprojekte. Mit großem Erfolg: Insgesamt hat Koch in den letzten Jahren bei 70 Projekten Fördergelder in Höhe von über 500 Millionen Euro nach Österreich geholt – mehr als jedes andere Unternehmen. Die TECHNIKON ist damit die wichtigste Drehscheibe zwischen forschenden Unternehmen in Österreich und der EU – und gehört so zu den wichtigsten F&E-Antriebskräften in Österreich. „Unsere Erfolgsquote liegt bei 1 zu 3“, sagt Koch stolz. „Von drei EU-Projekten, bei denen wir einreichen, bekommen wir eines. EU-weit liegt die Quote bei 1 zu 20.“

Vergiftetes Wasser und LED-Leuchten
Bei den aktuell gewonnenen EU-Projekten, die TECHNIKON auch koordiniert, geht es konkret um folgende Themen:
• Unter der Bezeichnung ALFA (Advanced Low Flying Aircrafts Detection and Tracking) soll eine Art „Radar für Drohnen“ entwickelt werden. Mithilfe mobiler Sensoren sollen Drohnen erkannt und getrackt werden. Partner ist u. a. die spanische Polizei Guardia Civil.
• Beim Projekt Aquarius werden u. a. mit der OMV als Partner Sensoren auf Laser-Basis entwickelt, die erkennen, ob Wasser kontaminiert ist. 
• Schon Steuerungssysteme von Aufzügen bestehen aus zahlreichen Komponenten und sind derart komplex, dass sie kaum nach Sicherheitsstandards zertifiziert werden können. Genau das soll certMils ändern. Klaus Koch: „Ziel ist die Schaffung eines vertrauenswürdigen, EU-basierten Sicherheitszertifikates für cyber-kritische Bereiche.“ Mit an Bord sind dabei u. a. Thales Österreich und Schneider Electric.
• Eine deutliche Verbesserung der für LED-Leuchten notwendigen Vorschaltgeräte ist das Ziel von LEDLUM. Diese Geräte, die die Alterung von LED-Lampen ausgleichen, sollen kleiner, leistungsfähiger und gleichzeitig günstiger in der Herstellung werden. Industriepartner ist hier der Vorarlberger Zumtobel-Konzern.
• Eine Software zur Überprüfung von Software: Dieser Ansatz zur Verbesserung der Sicherheit von eingesetzten Softwaremodulen steht im Mittelpunkt des Projektes VESSEDA (Verification Engineering Of Critical Applications), das gemeinsam u. a. mit dem Fraunhofer-Institut durchgeführt wird. „Ziel ist eine Automatisierung des Überprüfungsverfahrens von Softwaremodulen“, sagt Klaus Koch. „Das Ergebnis soll als Open-Source-Lösung allen zur Verfügung stehen.“ (VM)

INFO-BOX
Über Klaus Koch
Der gebürtige Tiroler Klaus Koch hat TECHNIKON vor 15 Jahren in Villach gegründet. Er hat in Innsbruck und Graz studiert und war einige Jahre an der University of California sowie in Zürich tätig. Als einer der Initiatoren der Fachhochschule Kärnten übersiedelte er nach Kärnten.
www.technikon.com