Volle Faser voraus.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - OBERÖSTERREICH 2017
Vorstandsteam v. l. n. r.: Heiko Arnold (CTO), Stefan Doboczky (CEO), Robert van de Kerkhof (CCO), Thomas Obendrauf (CFO) © Lenzing AG

Mit dem bestem Halbjahresergebnis, geplanten Investitionen und ausgezeichnetem Unternehmenserfolg ist der Wachstumskurs von Faserhersteller Lenzing voll aufgegangen.

Die Lenzing-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2017 bei Umsatz und Gewinn neue Rekordstände. Ausschlaggebend dafür waren eine gute Kapazitätsauslastung, höhere Preise und ein attraktiver Produktmix. Dank Konzernstrategie sCore TEN wird Lenzing noch näher am Kunden sein und das Angebot an Spezialfasern weiter ausbauen. „Das erste Halbjahr 2017 ist für die Lenzing-Gruppe sehr erfreulich verlaufen. Es war das beste Halbjahr der Unternehmensgeschichte. Maßgeblich ist, dass wir unsere sCore-TEN-Strategie weiter konsequent umsetzen. Der Ausbau neuer hochmoderner Produktionskapazitäten für unsere Spezialfasern schreitet gut voran und wird unsere Kunden in ihrer Expansion mit Produkten aus unseren botanischen Fasern weiter unterstützen. Der Beschluss zur Gründung einer Tochtergesellschaft und zum Kauf eines Grundstücks in Thailand ist der nächste Schritt in dieser Strategie. Nach der Markteinführung unserer Lyocell-Faser der Marke Refibra™ haben wir nun im ersten Halbjahr mit EcoVero™ eine besonders leistungsfähige Faser mit einem sehr vorteilhaften ökologischen Fußabdruck auf den Markt gebracht und setzen damit Standards für die gesamte Branche – von der Faser bis zur Kleidung“, sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing-Gruppe. „Unter der Annahme gleichbleibender Verhältnisse an den Fasermärkten erwarten wir für 2017 eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber 2016.“

Lenzing investiert in Thailand
Die Lenzing Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Spezialfasern am Gesamtumsatz bis 2020 auf 50 Prozent des Umsatzes zu steigern. Nach dem bereits laufenden Ausbau in Lenzing, Heiligenkreuz und Mobile, Alabama (USA), hat der Aufsichtsrat Ende Juni dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt, die nächste hochmoderne Anlage zur Produktion von Lyocellfasern der Marke TENCEL® in Thailand zu errichten. Lenzing gründet zu diesem Zweck eine thailändische Tochtergesellschaft und kauft in einem Industriepark nahe Bangkok ein Grundstück. In den kommenden Monaten werden die Genehmigungen und die technischen Planungen finalisiert werden. Die endgültige Entscheidung über den Bau der Anlage soll im ersten Quartal 2018 getroffen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant. „Der geplante Ausbau unterstreicht unser Commitment, das Geschäftswachstum unserer Kunden zu unterstützen, welches mit TENCEL®-Fasern, den weltweit nachhaltigsten botanischen Fasern, zu noch umweltfreundlicheren Produkten führt“, sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing-Gruppe. „Die Expansion nach Thailand ist der nächste konsequente Schritt zur Umsetzung unserer sCore-TEN-Strategie zum Ausbau der Spezialfasern und verbreitert unsere geografische Präsenz. Bei einem Anteil von 70 Prozent am Gesamtumsatz der Lenzing-Gruppe ist es nur logisch, dass wir die nächste Produktionsstätte für TENCEL®-Fasern in Asien errichten“, so Doboczky.

Ausbau der Produktionskapazitäten für Lyocellfasern gut angelaufen
Ende März wurde mit dem Spatenstich am Standort Heiligenkreuz die Bauphase zur Erweiterung der Lyocell-Kapazitäten begonnen. Ab Mitte des nächsten Jahres können damit den Kunden zusätzlich 25.000 Tonnen der Spezialfasern zur Verfügung gestellt werden. Auch in Mobile werden bereits die ersten Gebäude errichtet, um die neue Produktionsstätte für TENCEL®-Fasern 2019 fertigzustellen. Diese umfangreichen Bauvorhaben wurden in einem eigenen Vorstandsressort zusammengefasst und dem neu bestellten Vorstand, Chief Technology Officer Heiko Arnold, übertragen.

Mit EcoVero™ neue, besonders ökologische Fasern auf den Markt gebracht
Um die Vorreiterrolle bei Nachhaltigkeit weiter zu unterstreichen, hat Lenzing mit EcoVero™ sehr leistungsfähige Fasern mit einem sehr guten ökologischen Fußabdruck auf den Markt gebracht, welche aufgrund einer entsprechenden Technologie in den endgültigen Produkten identifiziert werden kann. Kunden und Partner sowie die Konsumenten haben damit Gewissheit, dass ihr Produkt auch aus diesen Fasern besteht. Die Markteinführung der Refibra™-Fasern, die Zellstoff aus den Zuschnittresten von Baumwollbekleidung und Zellstoff aus Holz vereinen, ist im ersten Halbjahr gut verlaufen. Nach Inditex arbeiten derzeit weitere 25 Modemarken an der Entwicklung von Kollektionen aus diesen Fasern.

Bessere Betreuung der Kunden
Die Lenzing-Gruppe hat zudem im ersten Halbjahr neue Vertriebs- und Marketingbüros in der Türkei und in Südkorea eröffnet. Durch die direkte Ansprache und die gut ausgestatteten Schauräume mit Produkten aus Lenzing™-Fasern können die Kunden damit noch besser betreut werden.

Ausblick
Im für die Lenzing-Gruppe relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich weiterhin eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war im ersten Halbjahr 2017 sehr gut. Viscose und vor allem holzbasierte Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auf der Angebotsseite werden 2017 keine maßgeblichen neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen. Die Lenzing-Gruppe ist in diesem Umfeld sehr gut aufgestellt. Sie wird die sCore-TEN-Strategie weiterhin konsequent umsetzen und vor allem auf den Ausbau bei Spezialfasern und auf nachhaltigkeitsgetriebene Innovationen setzen. „Die kontinuierliche Expansion der Kapazitäten bei Spezialfasern und die Arbeit an unserer Markenpositionierung werden essenziell sein, um die Aufmerksamkeit der Konsumenten für die Einzigartigkeit unserer Fasern weiter zu erhöhen“, heißt es in einer Aussendung.
Die Lenzing-Gruppe hatte ein exzellentes Halbjahr 2017. Die starke Nachfrage nach ihren Fasern hat zu einer hohen Kapazitätsauslastung in allen Produktgruppen geführt. Der Marktpreis für Viscosefasern war substanziell höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unter der Voraussetzung, dass die Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen unverändert bleiben, erwartet Lenzing für das Geschäftsjahr 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016. (MW)

INFO-BOX I
Rekordverdächtiger Umsatz im ersten Halbjahr 2017

Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 11 Prozent auf 1.149,1 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag mit 270,7 Mio. Euro um 38,8 Prozent höher. Das entsprach einer EBITDA-Marge von 23,6 Prozent, nach 18,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 57,4 Prozent auf 204,2 Mio. Euro, was zu einer höheren EBIT-Marge von 17,8 Prozent (nach 12,5 Prozent) führte. Das Periodenergebnis konnte um 58,9 Prozent auf 150,3 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie um 59 Prozent auf 5,55 Euro gesteigert werden.

INFO-BOX II
Lenzing-Gruppe sichert sich gleich mehrfache Auszeichnung
Die Lenzing-Gruppe wurde als bester Leitbetrieb in Oberösterreich mit dem Pegasus in Gold ausgezeichnet. Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing-Gruppe, nahm den Preis im Rahmen einer Galanacht im Linzer Brucknerhaus im Juni entgegen. Der Pegasus wird jedes Jahr an die erfolgreichsten Unternehmen Oberösterreichs vergeben. Er ist der bedeutendste Wirtschaftspreis des Landes.
Der wichtigste österreichische Award für börsennotierte Unternehmen, der Wiener Börse Preis, wurde Ende Mai vergeben. Die Lenzing-Gruppe belegte dabei in der Kategorie „ATX“ den zweiten Rang. Der prestigeträchtige ATX-Preis zeichnet jene Unternehmen aus, die sich am Kapitalmarkt hinsichtlich folgender Kriterien besonders hervorheben: Finanzberichterstattung, Investor Relations, Strategie und Unternehmensführung, Corporate Governance und Nachhaltigkeit sowie markttechnische Faktoren. Die Leistungen der börsennotierten Unternehmen werden von einer Fachjury bewertet.
Für ihre Anstrengungen im Nachhaltigkeitsbereich und, im Speziellen, für die Einführung der Recyclingfaser der Marke RefibraTM, einer Produktinnovation, die die Wiederverwendung von Baumwollgeweben ermöglicht, wurde Lenzing auch für den Energy Globe Award in der Kategorie „Erde“ nominiert.
„Wir freuen uns über diese Nominierungen und Auszeichnungen und können stolz darauf sein, was wir erreicht haben. Natürlich gebührt der Dank vor allem unseren 6.300 Mitarbeiter, die diesen Erfolg möglich gemacht haben“, sagt Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky. „Gleichzeitig sehen wir dies auch als Auftrag, weiter diszipliniert an der Umsetzung unserer Ziele im Rahmen der Unternehmensstrategie sCore TEN zu arbeiten“, so Stefan Doboczky.