Siemens-Konzernzentrale, München

NEW BUSINESS Guides - FACILITY-MANAGEMENT-GUIDE 2017
Die hochmoderne Siemens-Konzernzen­trale in München ist ein offener Ort, an dem Menschen aus über 40 Nationen zusammenarbeiten. © Siemens AG

Eines der weltweit modernsten Gebäude im Fokus

Nach sechs Jahren Projektlaufzeit und drei Jahre währenden Bauarbeiten wurde die Siemens-Zentrale in München am 24. Juni 2016 feierlich eröffnet. Auf rund 45.000 Quadratmetern schuf das Unternehmen ein modernes, inspirierendes Arbeitsumfeld.

Die nach Plänen des dänischen Architekturbüros Henning Larsen Architects erbaute Konzernzentrale ist in allen Belangen auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt ausgerichtet. So sind alle Arbeitsplätze entlang der raumhohen Fensterfronten angeordnet, um eine maximale Tageslichtnutzung zu erreichen. Die Mitarbeiter können die Klimatisierung individuell regeln. Die großzügigen Räume bieten offene ­Plätze für Austausch und Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg ebenso wie Ruhezonen für konzentriertes Arbeiten.

Nachhaltiges Gebäudekonzept
Das Gebäudekonzept verbindet Effizienz und Umweltschutz. Durch den Einsatz innovativer Gebäudetechnik von Siemens Building Technologies sollen die weltweit höchsten Standards für Nachhaltigkeit – wie etwa die Zertifizierung nach LEED und DGNB, jeweils in Platin – erreicht werden. Der gesamte Energiebedarf wird durch regenerativ erzeugte Energie gedeckt. Auf dem Dach ist eine leistungsstarke Photovoltaikanlage montiert, die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt über eine Bodenplatte, die im Sommer die Räume kühlt und im Winter die Heizung unterstützt. Auf diese Weise ist es gelungen, den CO2-Ausstoß im Vergleich zum alten Gebäude um 90 Prozent auf rund neun Kilogramm pro Jahr und Quadrat­meter zu reduzieren. Für den Bau der Konzern­zentrale hat Siemens nur schadstoffarme Materia­lien verwendet und bevorzugt regionale Baustoffe eingesetzt. Das nachhaltige Gebäudekonzept beinhaltet einen Fahrradraum für bis zu 200 Räder samt Ladestationen für E-Bikes sowie 21 Park­plätze mit Ladestationen für Elektroautos, womit Siemens neue Mobilitätskonzepte unterstützt.

Modernste Gebäudetechnik
Gesteuert wird die gesamte Gebäudetechnik rund um die Uhr durch die Siemens-Gebäudemanagementplattform Desigo. Über 300 Kilometer Kabel laufen Informationen von insgesamt 30.000 Datenpunkten auf der Plattform zusammen und werden dort kontinuierlich ausgewertet. Sie steuert die gesamte Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie die rund 2.500 Glaslamellen an der Fassade. Außerdem kontrolliert Desigo Beleuchtung, Beschattung sowie Einbruchmeldung, Zutrittskontrollsysteme und Brandschutz. Sollte einer der über 5.000 Brand- und Rauchmelder Alarm schlagen, verständigt Desigo automatisch die Feuerwehr und steuert die mehr als 50 Rauchansaugsysteme.
Von der Technik profitieren die Mitarbeiter in der neuen Siemens-Zentrale. Über das Siemens-Steuerungsmodul RoomOptiControl können sie das Licht und Raumklima individuell bedienen. Die Lüftung in den Besprechungsräumen misst mit CO2-Fühlern die Luftqualität und optimiert die Zufuhr von Frischluft. Die zentrale Luftaufbereitung schlägt hierfür rund 200.000 Kubikmeter Frischluft pro Stunde um. Zudem können alle Fenster von Hand geöffnet werden.
Gleichzeitig werden die Mitarbeiter durch Room­OptiControl für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert. In Verbindung mit dem Informationssystem Green-Building-Monitor von Siemens signalisiert RoomOpti­Control unnötigen Energieverbrauch über eine Kontrollleuchte. Ein Tastendruck genügt, und der Verbrauch wechselt automatisch in den „grünen Bereich“. Dazu wertet der Green-Building-­Monitor in Echtzeit sämtliche Verbrauchs- und Messwerte des Gebäudes aus und ergänzt diese um Zusatzdaten wie beispielsweise Angaben zum aktuellen Wetter. Ein Drittel des Gesamtstrombedarfs wird über die mehr als 800 Solarpaneele auf der Dachfläche erzeugt.
Das Gebäude ist zudem mit einer digitalen Infrastruktur ausgestattet: Sie besteht aus einem geschlossenen und einem öffentlichen WLAN, einem hausinternen Mobilfunknetz, LED-Monitoren und -Infowänden. Im Auditorium sorgen auf einer 13 Quadratmeter großen Full-HD-LED-Videowand zwei Millionen LEDs für ein brillantes Bild bei allen Lichtverhältnissen. 100 High-End-Lautsprecher liefern den Ton. (BO)