Martin Madlo, Managing Director von Interxion Österreich im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 6, JULI/AUGUST 2019
Eigentlich wollte Martin Madlo Astronaut und Raketenwissenschaftler werden. Nach den Sternen greift er noch immer. © Interxion

Per aspera ad astra.

Interxion zählt zu Europas ­führenden Anbietern von Rechenzentrums-Dienstleistungen. Allein in Wien betreibt das Unternehmen zwei hochmoderne Rechenzentren, über die seine Kunden die bestmögliche Verbindung in die weltweiten Computernetzwerke und Clouds erhalten. In den letzten Jahren hat Interxion ­Österreich über 140 Millionen Euro in seine Rechenzentren in Wien investiert.

Alle Fäden in der Hand
Der Mann, der hierzulande alle Fäden – oder besser Netzwerkkabel – in der Hand hält, ist Martin Madlo. Seit 2015 waltet er als Managing Director von Interxion in Österreich über die Bits & Bytes auf dem hochmodernen Rechenzentrums-Campus in Wien Floridsdorf, dem man seine Rolle in der rot-weiß-roten Hightech- und Telekommunikationslandschaft von außen gar nicht ansieht.
Dieses Understatement teilt sich der Standort mit dem umgänglichen Madlo, der insgesamt seit rund 19 Jahren beim Rechenzentrumsbetreiber ist. Dort leitete er als Manager Operations schon die Inbetriebnahme des ersten Wiener Rechenzentrums von Interxion, VIE1, sowie den Ausbau des Standortes durch das zweite Rechenzentrum VIE2. Man könnte ihn somit als Interxions Geburtshelfer in Österreich bezeichnen. Mit sichtlichem Vaterstolz führt er Besucher auch durch die beeindruckenden Hallen – zumindest jene Bereiche, die Außenstehende betreten dürfen. Denn Sicherheit wird bei Interxion großgeschrieben.
Auch jenseits von Österreich brachte der sympathische Familienvater sein Know-how für den Konzern ein: So war er beispielsweise mitverantwortlich für den Aufbau der Service- und Betriebs­organisation in der Schweiz sowie als ­Director Operations in Deutschland für die Restrukturierung der Organisation und Optimierung der ­Geschäftsprozesse zuständig.

Kein Zufall
Madlo überließ auch davor – in Sachen IT – nichts dem Zufall. Mehr als zwölf Jahre lang sorgte er als Leiter der System- und Anwenderbetreuung bei den Österreichischen Lotterien dafür, dass das Spiel mit dem Glück auf technischer Seite nicht zum Glücksspiel wurde.
Er selbst zählt den Aufstieg zum Managing Director in Österreich vor rund vier Jahren zu den absoluten Highlights seiner Karriere: „Ich bin zuständig für riesige Projekte, jeden Tag erwarten mich neue Herausforderungen – diese Abwechslung und Verantwortung liebe ich.“
Auf die fordernden Aufgaben an der Schnittstelle von Business und IT vorbereitet haben den Datacenter-Profi sein Studium der Datentechnik der Technischen Universität Wien sowie der ­Master of Business Administration der IMADEC University Wien. Auch wenn es ihn eigentlich erst zu den Sternen zog. „Ich wollte Wissenschaftler werden und bin aus Vernunftgründen in die IT-Branche gegangen“, erzählt der Wiener, und ergänzt: „Schon als kleines Kind wollte ich Triebwerke für das Spaceshuttle entwickeln.“ Immerhin brachte ihn dieser Traum schon früh mit der Welt der Computer in Verbindung.
Vom Klischee des blassen und schlaffen Computer-Nerds ist Martin Madlo trotzdem weit entfernt. Der begeisterte Sportler betreibt mehrere Sportarten aktiv, vom Bogenschießen über Wandern, Laufen und Radfahren bis hin zu Fitness. Nicht nur seine, sondern auch die Gesundheit und Fitness seiner Mitarbeiter liegen ihm sehr am Herzen. Deshalb organisierte er für seine Mitarbeiter eine „100-Tage-Challenge“, die Teilnahme am Vienna City Marathon und motivierte das Team, am Wings for Life World Run sowie bei der Tour de Herz teilzunehmen.
Madlos Erfolgsrezept besteht aus wert- und kraftvollen Zutaten: Beständigkeit, Nachhaltigkeit und Liebe zum Menschen. Ein weiteres Element zählt er noch dazu: „Innere und äußere Ruhe, mit der ich meine Umwelt immer positiv beeinflussen darf.“ Die Geschäftswelt könnte mehr Köche wie ihn gebrauchen! (RNF)


ACHT FRAGEN AN MARTIN MADLO

Was wollten Sie als Kind werden?
Astronaut. Ich habe die Übertragung der Mondlandung gesehen und war schon ­immer fasziniert von Technik. Auch das Fliegen begeisterte mich. Ich beschäftigte mich permanent mit Flugzeugen und deren Technologie, habe die Biografien der Flugpioniere gelesen und – mein ­persönliches Highlight – habe das National Air and Space Museum in Washington, D.C., besucht. Ich ­wollte daraufhin Astronomie und Atomphysik studieren, war fasziniert von der Entwicklung des Space­shuttles und wollte alles darüber und über das Triebwerk wissen. Beim Studium war es dann aber ­wirtschaftlich vernünftiger, Informatik und Daten­technik zu studieren.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Ich habe erst neulich das Buch „The Seven Principles For Making Marriage Work“ von John Gottman gelesen und dabei die sieben Schlüsselelemente von erfolgreichen Beziehungen kennengelernt, die mich begeistert haben. Ich versuche immer, mit meiner persönlichen Landkarte auf die des anderen Menschen einzugehen.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Umgib dich mit Menschen und Dingen, die für dich persönlich ein Gewinn sind.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Mein aktueller Job, ein extrem erfolgreiches, expandierendes, flexibles und lernendes Unternehmen leiten zu dürfen, und ein Teil davon zu sein.

Was ist das Verrückteste, dass Sie je in ihrem Leben getan haben?
Mit drei Freunden in den frühen 90ern nach Süd­afrika zum Paragleiten zu fahren, dabei das Land in all seinen Facetten zu erleben und gefährliche Abenteuer zu ­bestreiten.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Über Viktor Gernot und sein Programm „Gefühlsecht“. Aber auch, als ich mit meinen zwei kleinen Söhnen Walzer getanzt habe: Der eine ließ sich vom anderen Sohn am Klaviersessel so lange im Kreis drehen, bis ihm schwindlig wurde.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Jeden Tag an meinen Zielen zu arbeiten und täglich Neues zu lernen. Ich bin begeistert davon, wie viel ich tagtäglich von meinem Team lernen kann.

Haben Sie ein Erfolgsrezept?
Ich bin fokussiert auf meine persönlichen und privaten Ziele und gebe niemals auf, egal was passiert.

ZUR PERSON
Business-Mann mit Technik-Background
Martin Madlo ist seit Jänner 2015 Managing Director bei Interxion Österreich. Insgesamt blickt er auf eine beinahe 19 Jahre andauernde erfolgreiche Tätigkeit bei dem Unternehmen zurück. Davor war der Wiener Leiter der System- und Anwenderbetreuung bei den Österreichischen Lotterien. Durch seinen umfassenden technischen Background, kombiniert mit langjähriger Erfahrung als Team- und Projektleiter, verfügt Madlo über umfangreiche Kompetenzen und mehr als 25 Jahre Erfahrung bei der Planung und dem ­Betrieb von hochverfügbaren Rechen­zentren. Sein Know-how umfasst die ­technische, wirtschaftliche und auch die organisatorische Verantwortung diverser Geschäftsbereiche. Aufgrund dieser ­Kernkompetenzen wurde er in der ­Vergangenheit mehrfach als Konsulent und Partner zu strategischen IT-Themen zu Rate ­gezogen.