Auch der Snowboard-Weltcup gastierte einst am Ötscher © APA - Austria Presse Agentur

Nach dem am Freitag verkündeten Aus für die Ötscherlifte in Lackenhof hat die niederösterreichische Marktgemeinde Gaming eine auf den Fortbestand des Skigebietes abzielende Online-Petition gestartet. Bis Samstagnachmittag wurden mehr als 7.500 Befürworter gezählt. Unterstützung signalisierte auch die Landes-SPÖ. Als Grund für die Schließung der Lifte hatten die Schröcksnadel-Gruppe als Mehrheitseigentümer und das Land Niederösterreich mangelnde Wirtschaftlichkeit angeführt.

Das Land hält via ecoplus Alpin GmbH 40 Prozent der Gesellschaft. In der Online-Petition wird die Landesregierung aufgefordert, "alles zu unternehmen um den Fortbestand der Ötscherlifte in Lackenhof zu ermöglichen und dieses für Niederösterreich wichtige Ski- und Feriengebiet zu erhalten und nachhaltig zu stärken".

In eine ähnliche Kerbe schlug am Samstag die SPÖ. "Wir werden jedenfalls ein Fortführungskonzept von der ecoplus verlangen", betonte der Vorsitzende der Sozialdemokraten im Bezirks Scheibbs, Andreas Danner, in einer Aussendung. Kritik kam auch von LAbg. Rainer Windholz: "Eine durchdachte Regionalförderung sichert strukturschwachen Gebieten die Existenzgrundlage und nimmt sie ihnen nicht."

Renate Rakwetz, SPÖ-Bürgermeisterin der Marktgemeinde Gaming im Bezirk Scheibbs, zu der auch Lackenhof gehört, hatte sich bereits am Freitag von der Schließungs-Entscheidung überrascht gezeigt. Nun müsse man sich schnell etwas überlegen, "um die heurige Saison zumindest für das Langlaufzentrum, Skitourengeher oder vielleicht zumindest auch das Kinderland zu retten", hob sie hervor. Es brauche aber ein genaues Konzept, warnte die Lokalpolitikerin vor einem Schnellschuss.

Seitens der Schröcksnadel-Gruppe war am Freitag auf u.a. einen Besucherrückgang in der Skiregion und auf vergleichsweise hohe Kosten am Standort verwiesen worden. Nicht zuletzt habe sich auch die Corona-Krise negativ auf den Betrieb ausgewirkt. Geprüft worden seien "verschiedenste Investitionsvarianten", hieß es von Markus Redl, dem Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH. "Selbst wenn die Schlagkraft der Beschneiungsanlage massiv erhöht und die Lift-Infrastruktur verbessert wird, kann es sich nicht rechnen." Das liege auch daran, dass das Betten-Angebot im Ort nicht ausreiche, um die nötige Steigerung bei den Eintritten erzielen zu können.

Die Anlagen werden laut Plan - sobald dies von der Witterung her möglich ist und wie seilbahnrechtlich vorgeschrieben - im Frühjahr zurückgebaut. Gespräche soll es mit den zwölf fest angestellten Mitarbeitern geben. Ziel sei, eine Tätigkeit in einem anderen Skigebiet oder in der ecoplus Alpin GmbH für die Beschäftigten sicherzustellen. Die Inhaber der Hochkar-Ötscher-Kombikarte für 2021/22, einer Saisonkarte für diese beiden Regionen, können bis zum Saisonstart vom Kauf zurücktreten oder diese in ein entsprechendes Ticket für das Hochkar umwandeln.