Abhängigkeit von Strom und Öl treibt auch viele Hoteliers in die Enge © APA - Austria Presse Agentur

Die Kärntner Touristiker blicken angesichts der Energiepreise sorgenvoll auf die Wintersaison. Die Wirtschaftskammer hat am Freitag in einem Pressegespräch die Ergebnisse einer Befragung von knapp 300 Beherbergern präsentiert. Spartenobmann Josef Petritsch: "Alle sind nervös: Haben wir genug Gas? Wie schaut's mit der Teuerung aus?" Die meisten Betriebe heizen mit Strom oder Öl, 14 Prozent auch mit Gas. Dazu kommt: Gästeanfragen seien da, gebucht werde aber nur sehr zögerlich.

Mehr als die Hälfte der Betriebe möchte nun auf nachhaltige Energieträger umrüsten, so die Rückmeldungen. Allerdings sei das nicht immer möglich, etwa weil es sich um gepachtete Anlagen handelt. Teilweise stünden auch gesetzliche Vorgaben im Weg, zum Beispiel bei Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Petritsch beklagt zudem, die Genehmigungsverfahren für Umrüstungen würden lange dauern. Für die kommende Wintersaison würden sich Umrüstungen aber ohnehin nicht mehr ausgehen. Daher dürfe der Energiekostenzuschuss "nicht bei den Betrieben aufhören", und die CO2-Steuer solle verschoben werden, fordert Petritsch.

Vorerst bleibe vielen Betrieben nur, Energie zu sparen. "Es ist sehr viel Kreativität gefragt", so Petritsch. Laut Umfrage setzen drei Viertel der Betriebe bereits Maßnahmen. Die Palette reicht von verkürzten Saunazeiten und kühleren Pools über Umrüstungen in der Küche, etwa auf Induktionsherde, bis zu Sparmaßnahmen in den Zimmern. Hier könne es etwa die Order an die Zimmermädchen geben, die TV-Geräte auszuschalten und nicht im Stand-by zu belassen, oder Minibars nur auf expliziten Wunsch des Gastes zu befüllen und die kleinen Kühlschränke sonst auszuschalten. Manche Touristiker überlegen auch, die Auslastung zu drosseln und ganze Stockwerke zugesperrt zu lassen, geht aus der Befragung hervor.