Ein Traktor auf einem Feld in Niederösterreich - Zulassungen steigen © APA - Austria Presse Agentur

Eine Bilanz der Corona-Unternehmenshilfe der Investitionsprämie im Agrar- und Lebensmittelbereich zeigt, dass in diesem Bereich bisher 73.000 Anträge beim Austria Wirtschaftsservice (aws) eingereicht worden sind. Diese rund 30 Prozent aller Anträge auf eine Investitionsprämie belaufen sich auf 763 Mio. Euro. "Es wurden Investitionen von 8,8 Mrd. Euro ausgelöst", teilte das Landwirtschaftsministerium der APA mit.

Demnach haben alleine Milchviehbetriebe mit rund 8.500 Anträgen fast 10 Prozent aller Gesuche gestellt, was ein sehr hoher Anteil sei. Betriebe mit Schweinehalten stellten rund 2.000 Anträge, Weinbauern rund 1.700. Von gemischten Betreiben kamen rund 43.000 Anträge.

"Die Coronaviruskrise hat auch die Landwirtschaft vor große Herausforderungen gestellt", bekräftigte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). "Mit der COVID-Investitionsprämie haben wir eine Maßnahme gesetzt, damit unsere Betriebe aus der Krise heraus investieren, um fit für die Zukunft zu sein." Von neuen landwirtschaftlichen Fahrzeugen, über Photovoltaik-Anlagen auf Stalldächern, bis hin zur Modernisierung von Geräten sei alles dabei. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) strich hervor, dass die Investitionsprämie auch eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme sei.

Die meisten Förderungen gingen mit 243 Mio. Euro nach Oberösterreich gefolgt von Niederösterreich (182 Mio. Euro) und der Steiermark (118 Mio. Euro). In die anderen Bundesländer flossen zwischen 24 und 47 Mio. Euro.

Die Zulassungen von Traktoren steigen heuer im Vergleich zum Vorjahr an, zeigen die Unterlagen des Landwirtschaftsministeriums. Nach 4.632 Zulassungen im Coronajahr 2020 - in dem es gegenüber 2019 allerdings auch ein Plus von fast 300 Zulassungen gab - wird heuer laut einer Schätzung des Clubs der Landtechnik Österreich 5.500 Traktoren zugelassen.

Die Prämie galt für alle Anlagen mit einem Investitionsbeginn vor dem 1. Juni 2021. Gefördert wurden Investitionen ab 5.000 Euro. Die Höhe des Zuschusses lag bei 7 Prozent der förderfähigen Investitionen - etwa für den Bau einer neuen Getreidehalle oder den Kauf von Zuchttieren. 58 Prozent der Anträge zielten auf diese 7-Prozent-Förderung ab und machten 443 Mio. Euro aus. Für Investitionen in Ökologisierung und Digitalisierung verdoppelte sich die Prämie auf 14 Prozent. Damit wurden beispielsweise Photovoltaik-Anlagen oder Biomasse-Anlagen gefördert. Der Durchführungszeitraum für Investitionen bis 20 Mio. Euro wurde auf den 28. Februar 2023 verlängert.