Viele Unternehmen befinden sich derzeit auf Personalsuche (Symbolbild) © APA - Austria Presse Agentur

Der Arbeitsmarkt war heuer im dritten Quartal weiter von niedriger Arbeitslosigkeit bei einer hohen Zahl an offenen Stellen geprägt. Von Juli bis September waren 221.600 Personen arbeitslos, um 23.100 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig registrierte die Statistik Austria 218.100 freie Jobs, ein Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2009. Ebenso gestiegen ist die Zahl der Erwerbstätigen, die tendenziell wieder weniger von zu Hause aus arbeiten.

"Der Aufschwung auf dem heimischen Arbeitsmarkt ist ungebrochen und wird noch nicht von den wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise und des Ukraine-Kriegs beeinflusst: Im heurigen 3. Quartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,1 Prozent, die Zahl der Arbeitslosen ging um 9,5 Prozent zurück", kommentierte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas die aktuelle Entwicklung in einer Aussendung.

Im dritten Quartal gingen durchschnittlich 4.491.100 Personen ab 15 Jahren einer Beschäftigung nach. Das sind um 91.300 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einen Zulauf gab es dabei sowohl bei Frauen (plus 1 Prozentpunkt) als auch bei Männern (plus 0,4 Prozentpunkte). Die Erwerbstätigenquote, das ist der Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, lag bei annähernd 75 Prozent. Der Zuwachs gründet dabei vor allem auf einem Anstieg der Teilzeiterwerbstätigen.

Mit der steigenden Zahl an Erwerbspersonen reduzierte sich auch die Arbeitslosigkeit, wobei sich der Rückgang im Vergleich zu den Quartalen davor abgeschwächt hat. Nach Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) kam es gegenüber dem Vorquartal zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote (0,4 Prozentpunkte). Frauen traf das mit plus 0,7 Prozentpunkten etwas stärker als Männer, berichtet die Statistik Austria.

In die Höhe katapultiert hat sich die Zahl der offenen Stellen. Wurden davon im dritten Quartal 2019, also vor Beginn der Pandemie, noch 128.300 verzeichnet, lag deren Zahl im Jahr 2021 bei 162.400 und zuletzt bei 218.100. Der Arbeits- und Fachkräftemangel habe sich bei der hohen Zahl an offenen Stellen weiter verschärft, hielt auch Tobias Thomas fest.

Abgeschwächt hat sich unterdessen der Trend zur Heimarbeit. Im dritten Quartal 2022 arbeiteten 14,2 Prozent der Erwerbstätigen zum Befragungszeitpunkt von zu Hause aus. Zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres, im ersten Quartal, gingen noch 18,8 Prozent ihrer Arbeit von daheim nach. Darüber hinaus gaben nur 2,3 Prozent der Erwerbstätigen zuletzt die Corona-Pandemie als Grund für Homeoffice an. Dieser Anteil sank im Vergleich zum Vorjahresquartal mit minus 3,5 Prozentpunkten deutlich.