Ex-Bankchef zu elf Monaten bedingt verurteilt © APA - Austria Presse Agentur

In der Causa Commerzialbank sind die ersten Schuldsprüche für Ex-Bankchef Martin Pucher und Vorständin Franziska Klikovits rechtskräftig. Pucher wurde bei einem Prozess rund um eine Erpressung durch einen ehemaligen Mitarbeiter Ende Jänner zu elf Monaten bedingter Haft verurteilt. Klikovits erhielt acht Monate bedingt. Noch nicht rechtskräftig ist hingegen das Urteil gegen den mutmaßlichen Erpresser. Er meldete laut Landesgericht Eisenstadt Berufung an.

Bei Pucher und Klikovits wurden keine Rechtsmittel eingelegt, bestätigte ein Gerichtssprecher am Montag auf APA-Anfrage einen Bericht des ORF Burgenland. Beide waren auch im Verfahren geständig. Verurteilt wurde Pucher in Abwesenheit, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Prozess erschienen war.

Die Schuldsprüche beziehen sich auf einen Nebenaspekt der Causa. Ein Ex-Mitarbeiter soll bemerkt haben, dass mit den Krediten etwas nicht stimmen kann, und in weiterer Folge bei seinem Abgang aus der Bank 70.000 Euro für sein Schweigen gefordert haben. Dieses Geld sollen die beiden Vorstände aus der Bank entnommen und dem Mann übergeben haben. Der ehemalige Mitarbeiter, der nun ein Rechtsmittel einlegte, zeigte sich nicht geständig und sprach vor Gericht von falschen Anschuldigungen.

Ein zweiter Prozess soll heuer im zweiten Halbjahr folgen. Dabei geht es um eine deutlich höhere Summe von 70 Mio. Euro, die als nicht vertretbare Kredite bzw. über Scheinrechnungen an nahestehende Unternehmer geflossen sein sollen. Angeklagt sind Pucher und Klikovits unter anderem wegen Veruntreuung von Bankgeldern, Untreue und betrügerischer Krida. Auch drei Unternehmer werden mit ihnen vor Gericht stehen.