Der Jobabbau in der Industrie hat sich beschleunigt © APA - Austria Presse Agentur

Die heimische Industrie befindet sich weiterhin in einer Schwächephase. Im Februar blieb der Einkaufsmanagerindex der UniCredit Bank Austria bei 43 Punkten und damit zum 19. Mal in Folge unter der Wachstumsschwelle. Das war "so lange wie noch nie seit Beginn der Erhebung 1998", sagte UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die Stimmung beginnt sich jedoch langsam aufzuhellen.

"Die Produktion ging erkennbar weniger stark zurück und die Produktionserwartungen der österreichischen Betriebe haben sich im Februar erstmals seit über einem Jahr erhöht", so Bruckbauer weiter. Die Produktion profitiere von einem weniger rasant rückläufigen Neugeschäft, auch das Tempo bei den Auftragsrückgängen sei zurückgegangen. Das Neugeschäft lasse dennoch etwas nach, es leide unter hohen Preisen und hohen Lagerbeständen der Abnehmer.

Der Jobabbau in der Industrie hat sich indessen beschleunigt. "Die Mehrheit der heimischen Unternehmen reduziert mittlerweile ihren Personalbestand bedingt durch die andauernde Nachfrageschwäche sowie gestiegener Lohnkosten", sagte UniCredit-Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Der Personalabbau habe jedoch positive Auswirkungen auf die Produktivität, da er stärker ausfiel als der Produktionsrückgang. Die Produktivität habe sich im Februar erstmals seit zweieinhalb Jahren verbessert.

Die geringere Nachfrage nach Rohstoffen und Vorprodukten habe indessen Preise für diese weiter sinken lassen. "Der anhaltende Preisrückgang im Einkauf wurde nur teilweise an die Kunden weitergegeben", so Pudschedl. In Folge sollte sich die Ertragslage der heimischen Betriebe verbessern.

In den kommenden Monaten dürfte sich die Rezession vorerst fortsetzen, auch da die Impulse aus dem Ausland derzeit fehlten, so die Ökonomen. "Doch die Verbesserung der mittelfristigen Aussichten lässt eine Rückkehr auf einen zumindest moderaten Wachstumskurs etwa ab der Jahresmitte erwarten", sagte Pudschedl. Für 2024 rechnet er mit einem Anstieg bei der Industrieproduktion um knapp über 1 Prozent.