Gegen die europäische Agrarpolitik ist es in mehreren italienischen Städten am Samstag zu Bauernprotesten gekommen. Mit 100 Traktoren blockierten die Bauern stundenlang den Zugang zur "Autostrada del Sole" (A1) unweit von Orten nördlich von Rom, meldete die Autobahngesellschaft Aspi. Mehrere Patrouillen der Verkehrspolizei waren vor Ort. Der Protest führte zu erheblichen Problemen im Autobahnverkehr auf der stark befahrenen Nord-Süd-Achse.

Zu Bauernprotesten kam es auch in der mittelitalienischen Adria-Hafenstadt Pescara. Die Landwirte zogen mit ihren Traktoren entlang der Riviera durch die Gemeinden Pescara und Montesilvano. Zahlreiche Bürger applaudierten den Demonstranten. Der Protestzug dauerte etwa zwei Stunden und verursachte Probleme für den Autoverkehr. Bauerndemos gab es auch auf Sizilien, wie italienische Medien berichteten.

Der Protest, der seit Tagen in ganz Italien anhält, richtet sich gegen die Entscheidungen der Regierung und Brüssels, die laut den Bauern die italienische Landwirtschaft benachteiligen, und gegen den Anstieg der Rohstoffpreise. Die Bauern protestierten auch gegen das von der EU zugelassene Laborfleisch und Insektenmehl. Sie schließen weitere, breitere Proteste vom Norden bis nach Rom nicht aus.

"Keine Landwirte, keine Lebensmittel, keine Zukunft" war auf einem der Traktoren zu lesen. Die Demonstranten riefen die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni auf, die Interessen italienischer Landwirte in Brüssel besser zu verteidigen. Themen sind wie auch in Deutschland der Preis des Agrardiesels, Energiekosten im Allgemeinen und die Einkommenssituation der Landwirte.

(APA)