Im Bau überwiegt aber immer noch der Pessimismus © APA - Austria Presse Agentur

Zu Beginn des Jahres hat sich die heimische Konjunktur wieder leicht verbessert. "Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist zu Jahresbeginn auf minus 3,2 Punkte gestiegen. Das war der vierte Anstieg in Folge auf den besten Wert seit Mai vorigen Jahres", sagte UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Donnerstag laut einer Aussendung. Die Rezession dürfte damit überwunden sein, mit einer stärkeren Aufhellung rechnet der Ökonom jedoch erst im Sommer.

Denn der Indikator sei zwar gestiegen, liege aber weiterhin klar unter dem langjährigen Mittel. "Impulse, die für den unmittelbaren Beginn einer spürbaren Erholung der österreichischen Wirtschaft sprechen, sind nicht auszumachen", so Bruckbauer. Die leichte Verbesserung der Stimmung sei dem Dienstleistungssektor zu verdanken, wobei es je nach Branche starke Unterschiede gebe. IT und Gastgewerbe würden eher positiv eingeschätzt, während vor allem im Bau- und Immobilienbereich der Pessimismus überwiege.

Ab der zweiten Jahreshälfte sollte die Erholung mehr Schwung bekommen, insgesamt dürfte die Wirtschaftsentwicklung heuer aber gedämpft bleiben. "Angesichts des eher verhaltenen Jahresbeginns wird trotz einer schrittweisen Aufhellung der Wirtschaftslage nach unserer Einschätzung im Gesamtjahr 2024 nur ein schwacher Anstieg des BIP um 0,3 Prozent möglich sein", sagte UniCredit-Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Die sinkende Teuerung sollte zu deutlichen Reallohnzuwächsen und damit zu verstärktem Konsum führen. Das bremse zwar den Inflationsrückgang etwas, dennoch rechnen die Ökonomen damit, dass die Teuerung im Gesamtjahresschnitt unter 4 Prozent sinken wird. Für 2025 sehen sie einen Rückgang der Teuerungsrate auf durchschnittlich 2,3 Prozent. Im Jänner 2024 war die Inflation auf 4,5 Prozent zurückgegangen.

Die insgesamt etwas besseren Wachstumsaussichten für heuer sollte auch die Arbeitslosigkeit etwas dämpfen. Für die kommenden Monate sehen die Ökonomen zwar noch eine leichte Steigerung auf 6,7 Prozent im Jahresschnitt. "Infolge der etwas besseren Konjunktur sollte 2025 die Arbeitslosenquote wieder leicht auf durchschnittlich 6,5 Prozent sinken", sagte Pudschedl. Der Mangel an Arbeitskräften wird indessen weiter bestehen bleiben. Die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt bleibe die "Verringerung des Qualifikationsungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage".