Das Wifo sieht keine rasche Besserung der Lage © APA - Austria Presse Agentur

Die österreichische Wirtschaft kommt weiter nicht vom Fleck. Im Februar 2024 haben sich die Konjunktureinschätzungen der heimischen Unternehmen erneut verschlechtert, sowohl hinsichtlich der derzeitigen Lage als auch der Erwartungen für die kommenden Monate, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo am Freitag in einer Aussendung mitteilte. Ein Bremseffekt ergebe sich durch die weiterhin hohen Kreditzinsen. Das Wachstum der Kreditnachfrage habe sich zuletzt abgeschwächt.

"Die hohen Kreditzinsen und der erschwerte Zugang zu Hypothekarkrediten ließen in Österreich das Wachstum der Kreditnachfrage einbrechen", hielt Wifo-Ökonom Marcus Scheiblecker fest. Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) stelle eine zusätzliche Hürde dar. Eine rasche Besserung via sinkende Zinsen dürfte dabei vorerst nicht eintreten: Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den maßgeblichen Leitzinssatz am gestrigen Donnerstag bei 4,5 Prozent belassen. Marktbeobachter rechnen mit einer ersten Senkung im Sommer - abhängig von der Inflationsentwicklung.

Die Konjunkturflaute in Österreich hält nun bereits seit dem dritten Quartal 2022 an, unterbrochen nur durch einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn 2023, wie das Wifo schreibt. Der kräftigste Rückgang war im zweiten Quartal 2023 zu beobachten. Im dritten Quartal des abgelaufenen Jahres schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dann erneut. Für das vierte Quartal errechnete die Statistik Austria eine Stagnation.

Ähnlich trüb ist die Lage in Deutschland. Dort sank das BIP im vierten Quartal 2023 nach einer Stagnation im Vorquartal um 0,3 Prozent (real). Die Stimmung der Unternehmen ist den Angaben zufolge gedämpft. Im Euroraum verläuft die Konjunktur laut dem Forschungsinstitut ähnlich wie in Deutschland und Österreich, bei etwas höheren Wachstumsraten.

Aufgrund der anhaltenden Rezession verschlechtere sich in Österreich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt zunehmend. Die unselbstständige Beschäftigung sei im Februar nach vorläufiger Schätzung nur geringfügig über dem Vorjahr gelegen. Immerhin: Der Inflationsdruck hat hierzulande zuletzt nachgelassen.