Einigung zwischen EU und Südamerika rückt weiter in die Ferne © APA - Austria Presse Agentur

Die Gespräche über ein Handelsabkommen zwischen der südamerikanischen Staatengruppe Mercosur und der Europäischen Union werden bis zum Abschluss der Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni ausgesetzt. Das teilte das paraguayische Außenministerium am Freitag mit. Die Europäische Union und der Mercosur-Block verhandeln seit Jahren über das Abkommen, wobei die EU in den jüngsten Verhandlungen unter anderem auf stärkere Zusicherungen zum Umweltschutz drängte.

Der Mercosur-Gruppe gehören Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay an. Mit dem Abkommen könnten die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Menschen. Die Zone würde fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdecken.

Der neue französische Ministerpräsident Gabriel Attal hatte vor kurzem gesagt, dass seine Regierung das geplante EU-Handelsabkommen mit der südamerikanischen Staatengruppe ablehnt. Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar kündigte Widerstand gegen eine Ratifizierung des Handelsabkommens der EU mit den Mercosur-Staaten an. Österreich hat sich schon vor fünf Jahren in einem Parlamentsbeschluss auf ein Nein zum Abkommen festgelegt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz pochte dagegen zuletzt auf einen Abschluss.