Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Staates Israel wegen des Gaza-Kriegs herabgestuft. Israels Note wurde um eine Stufe von A1 auf A2 gesenkt, wie Moody's am Freitag mitteilte. Zur Begründung erklärte die Ratingagentur, der "militärische Konflikt mit der Hamas" und seine Folgen würden das "politische Risiko für Israel erhöhen und seine (Israels) exekutiven und legislativen Institutionen und seine finanzpolitische Stärke auf absehbare Zeit schwächen".

Moody's senkte auch seine Aussichten für Israels Schulden auf "negativ" und verwies dabei auf "das Risiko einer Eskalation" des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich reagierte mit Kritik auf die Herabstufung. Die Entscheidung beruhe nicht auf soliden wirtschaftlichen Überlegungen und sei gleichbedeutend mit einem pessimistischen "Manifest", sagte Smotrich am Samstag. "Die israelische Wirtschaft ist nach allen Maßstäben stark. Sie ist in der Lage, alle Kriegsanstrengungen an der Front und an der Heimatfront aufrechtzuerhalten, bis mit Gottes Hilfe der Sieg errungen ist", ergänzte der Rechtsaußen-Politiker, der bekennender Anhänger eines "Groß-Israel", also einer Vertreibung der Palästinenser aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen ist.

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte bei einem beispiellosen und brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben rund 1.160 Menschen getötet, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten. Nach Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mehr als 27.940 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

(APA)