Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex zeigt dennoch weiterhin Rezession © APA - Austria Presse Agentur

Die Lage in der Industrie hat sich zu Jahresbeginn etwas entspannt. Der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria lag im Jänner bei 43 Punkten, das entspricht einem leichten Anstieg zum Vormonat (42 Punkte) und dem höchsten Wert seit 10 Monaten. "Auch wenn sich die Konjunkturlage zu Beginn des Jahres geringfügig verbessert hat, die heimische Industrie konnte die seit Mitte 2022 andauernde Rezession noch nicht überwinden", so Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckenbauer am Montag.

Damit blieb der Index weiterhin unter der Marke von 50 Punkten, ab der er Wachstum signalisiert. Die österreichischen Betriebe hätten die Produktionsleistung im Jänner erneut deutlich reduziert, der Rückgang sei aber etwas weniger stark ausgefallen als im Dezember. Der Produktionsindex ist demnach um nur 0,2 auf 41,6 Punkte gestiegen. Maßgeblich für die Produktionsleistung seien weiterhin die allgemein zurückhaltende Nachfrage, die geopolitischen Unsicherheiten und die erschwerten Finanzierungsbedingungen, teilte die Bank Austria in ihrer Aussendung am Montag mit. Der Rückgang der Neuaufträge habe sich dank besserer Inlandsnachfrage verlangsamt, im Exportgeschäft habe es dagegen höhere Einbußen gegeben als im Vormonat.

Der Index für die Auftragseingänge war auch im Jänner niedriger als der Produktionsindex, der Fokus der heimischen Unternehmen sei demnach erneut auf der Abarbeitung von Auftragsbeständen gelegen. Die durchschnittliche Lieferzeit habe sich dadurch weiter verringert, allerdings nur mehr mit geringem Tempo, da Frachter in Folge der Houthi-Angriffe im Roten Mehr über das Kap der Guten Hoffnung ausweichen mussten.

Die Einkaufspreise seien deutlich zurückgegangen, die gestiegenen Frachtkosten im Seehandel hätten demnach vorerst keinen spürbaren Einfluss auf die Gesamtstückkosten in Österreich. Die längeren Transportzeiten und der dadurch erhöhte Treibstoffbedarf könnten sich allerdings im den kommenden Monaten ungünstig auf Lieferzeiten und Einkaufspreise hierzulande auswirken. "Die Folgen dürften für die heimische Industrie jedoch überschaubar bleiben", sagte Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.