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NEW BUSINESS Bundeslandspecial - TIROL 2017
Andreas Knapp ist als Projektleiter für die neu ­errichtete Wasserlackproduktion verantwortlich. Eine vollautomatische Abfüllanlage sorgt dafür, dass der Lack den Weg in die Dose findet. © ADLER

Alle Bauarbeiten erledigt, die Anlagen installiert, sämtliche Tests abgeschlossen: 16 Monate nach der Grundsteinlegung nimmt ADLER in Schwaz Europas modernste Wasserlackfabrik in Betrieb.

Europas modernste Wasserlackfabrik geht in Schwaz in Betrieb. Mehr als 70 Edelstahltanks wurden in der neu errichteten Halle aufgebaut, 4.000 Ventile installiert, über 80 Kilometer Kabel und Leitungen verlegt.
„Mit dieser Produktionsanlage setzen wir neue Maßstäbe für eine moderne modulare Lackherstellung“, erklärt Andreas Knapp, der die Errichtung der neuen Fabrik als Projektleiter koordinierte: Eine Hightech-Prozesssteuerung, modernste Anlagentechnik und ein gänzlich neuer Produktionsablauf mit Halbfertigprodukten sorgen für höchstes Niveau an Flexibilität, Effizienz und Qualität.
Ein zentraler Baustein dabei ist ein hochmodernes System von Molchleitungen: 13 Leitungen mit insgesamt zwei Kilometer Länge wurden in der Halle verlegt. Der „Molch“ sorgt dafür, dass exakt die richtige Menge an Wasser, Bindemittel oder fertigem Lack von einem Tank in den anderen übertragen und die Leitung gleichzeitig gereinigt wird. Das garantiert schnelle und flexible Abläufe und minimiert Materialverluste.
Als letztes Puzzlestück wurde eine vollautomatische Abfüllanlage installiert: Ein hochmoderner Roboter palettiert dort Gebinde vom 3-Liter- bis zum 27-Liter-Eimer. Gleichzeitig erstellt die Anlage die passenden Etiketten und klebt sie auf das Gebinde.

Umweltfreundlicher Bau
Auf dem neuesten Stand der Technik ist auch der Fabrikbau selbst. Eine Grundwasserwärmepumpe und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgen für umweltfreundliche Energieversorgung. Ökologisch ist auch die Holzbauweise des Gebäudes: Die 15 Meter hohe Halle mit einer Grundfläche von über 3.000 m2 wird von lediglich drei Betonsäulen gestützt. Nicht nur das Dach, auch die Außenwände sind aus Holz errichtet – beschichtet natürlich mit der hausgemachten eleganten Vergrauungslasur Pullex Silverwood.

Lackindustrie 4.0
In den vergangenen Wochen wurden sämtliche Produktionsabläufe im Testbetrieb mit Wasser simuliert und die digitalen Schnittstellen justiert. Die Steuerung der Anlage erfolgt per Touchscreen über ein modernes Prozessleitsystem – von den Facharbeitern ist künftig Fingerspitzengefühl statt Körperkraft gefragt. „Damit haben wir die Weichen in Richtung Lackindustrie 4.0 gelegt“, sagt Christian Steurer, Logistikleiter bei ADLER.
Wie geht es nun weiter? „Die ‚Wasserspiele‘, also die umfangreiche Testphase, haben wir erfolgreich abgeschlossen. Noch im Juni wurden die Tanks mit Bindemittel befüllt und die ersten Lacke produziert – am Anfang verschiedene Produkte aus dem Fensterbeschichtungsbereich“, erklärt Andreas Knapp.

Investition von 30 Millionen Euro
Mit der Errichtung der neuen Wasserlackproduktion – ein Investitionsvolumen von ca. 30 Millionen Euro – schließt ADLER die erste Baustufe des Projekts „ADLER 2020“ ab. In der zweiten Baustufe wird derzeit ebenfalls in Schwaz ein neues Hochregallager und Logistikzentrum errichtet. In der neuen Fabrik können künftig bis zu 30.000 Tonnen Wasserlack pro Jahr produziert werden.
ADLER-Geschäftsführerin Andrea Berghofer sagt dazu: „Wir setzen bei ADLER seit beinahe 40 Jahren mit Erfolg auf Wasserlacke – denn Wasserlacke sind gut fürs Holz und gut für die Umwelt. Mit der neuen Produktion können wir der ständig steigenden Nachfrage gerecht werden und sind für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet.“ (MW)


INFO-BOX I
ADLER – In unseren Adern fließt Farbe
Mit 550 Mitarbeitern ist ADLER Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln. 1934 von Johann Berghofer gegründet, wird das Familienunternehmen heute in der dritten Generation geführt. Rund 15.500 Tonnen Lack verlassen jährlich das Schwazer Werk und gehen an Kunden in über 25 Ländern weltweit. Eigene Vertriebsgesellschaften hat ADLER in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz, Tschechien und der Slowakei.
www.adler-lacke.com

INFO-BOX II
Neuer Lack für extreme Bedingungen
Seit vielen Jahren garantiert der Lackhersteller höchste Qualität bei Fensterbeschichtungen. Mit dem neuen Aquawood Spritzlack XT schiebt ADLER die Messlatte nun nochmals ein Stück höher. „Durch konsequente Forschungsarbeit ist es uns gelungen, die Wasseraufnahme gegenüber vergleichbaren Vorgängerprodukten beinahe zu halbieren“, berichtet Markus Fessler, der die Fenster-Laborgruppe bei ADLER leitet. Mit einer Wasseraufnahme von 70 g/m2 (im Systemaufbau mit Acryl-Spritzfüller) bestehen die Holzfenster auch bei extremen Witterungsbedingungen – selbst dann, wenn sie konstruktiv wenig geschützt sind. Bestwerte in puncto Blockfestigkeit und Alkalibeständigkeit helfen, Schäden bei Transport und Montage zu vermeiden. „Die Kombination von geringer Wasseraufnahme und außergewöhnlicher Filmelastizität sorgt für dauerhaften Schutz“, erklärt Fessler.