Nachhaltigkeit wird heute immer wichtiger - doch wo können Unternehmen ansetzen? © Diva Plavalaguna/www.pexels.com

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Aus unternehmerischer Sicht kann Nachhaltigkeit die Kosten senken, doch auch das Ansehen des Unternehmens stärken. Immer häufiger schauen Kunden und Geschäftspartner genauer hin. Doch welche Strategien stehen Betrieben offen? Dieser Artikel betrachtet sinnvolle Ansatzpunkte in Büro, Produktion und Versand.

Auf nachhaltige Materialien setzen
Ein Großteil des täglichen Arbeitsmaterials vieler Betriebe sind reine Wegwerfprodukte. Nachhaltigkeit spielt leider beim Einkauf eine untergeordnete Rolle, der Kostenfaktor ist oft wichtiger. Dabei gibt es längst gute Lösungen, die günstig und nachhaltig sind. Aber was lässt sich hier machen?

• Fehldrucke – häufig landen Fehldrucke schlichtweg im Mülleimer. Dabei lässt sich die Rückseite des Blattes ideal als Notizblock verwenden. Gerade für interne Notizen ist dies vollkommen ausreichend, da hier kein Kundenkontakt entsteht. Notizblöcke mit Logo (gern auch aus recyceltem Papier) sind für Außentermine da, Fehldrucke für die schnelle Notiz am Schreibtisch.

• Refill – trotz Digitalisierung kommt heute noch kein Unternehmen ohne Drucker aus. Einmalpatronen, Einmaltoner und sonstige Modelle sind jedoch teuer und umweltschädlich. Wiederbefüllte und grundgereinigte Patronen und Toner schützen die Umwelt und helfen beim Sparen.

• Ökomaterialien – die Unternehmensbroschüre, die Werbeflyer, auch Kugelschreiber oder Tragebeutel – all sie lassen sich aus ökologischen Materialien herstellen. Die Preise liegen oft nicht höher als die der konventionellen Produkte, dafür sind sie nachhaltig.

Die Nachhaltigkeit endet jedoch nicht an der Bürotür. Auch in den Gesellschaftsräumen des Betriebs lässt sich viel erreichen. Wiederauffüllbare Wassertanks bieten ständig Wasser und vermeiden die Menge der PET- oder Glasflaschen, die viele Unternehmen bereithalten. Auch rund um die Kaffeeküche lässt sich Nachhaltigkeit schaffen. Für Kaffeekapseln gibt es ökologische Lösungen, größere Mengen an Kaffee lassen sich hingegen höchst ökologische in der normalen Kaffeemaschine kochen.

Energie sparen
19 Grad Celsius soll es in diesem Winter in den österreichischen Büros sein – eine Antwort auf die Energiekrise, die im Zuge des Krieges in der Ukraine entstanden ist. Abgesehen davon kann es jedoch generell sinnvoll sein, die Heizung auf eine bestimmte Temperatur einzustellen, um ein gewisses Maximum festzulegen. So lässt sich der Energieverbrauch sinnvoll regeln und alle können sich an das Büroklima gewöhnen. Auch kann das Nachrüsten von Fenstersensoren helfen: Stellen sie fest, dass das Fenster geöffnet ist, schaltet sich die Heizung automatisch auf die Niedrigtemperatur herunter.

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, um Energie zu sparen. Im Bürogebäude ist es sinnvoll, auf stromsparende LED-Beleuchtung zu setzen. Zusätzlich sollte Beleuchtung nur dann eingeschaltet sein, wenn sie auch wirklich benötigt wird.

Komplizierter ist es, wenn es sich um Produktionsräume handelt. Sicher, auch hier lässt sich auf LED umstellen oder die Raumtemperatur senken, doch der Energieverbrauch geht überwiegend von den Produktionsanlagen aus.

Auf lange Sicht ist es vermutlich ratsam, die Produktionsanlagen zu erneuern und dabei auf ressourcenschonende und computergesteuerte Anlagen zu setzen. Auch eine unabhängigere Energieversorgung durch eine eigene Solaranlage kann sehr hilfreich sein. Diese Investitionen lassen sich im Normalfall jedoch nicht sofort umsetzen, sondern benötigen Zeit. Trotzdem bieten auch kleinere Optimierungen oft die Möglichkeit, den Energieverbrauch innerhalb der Produktion zu drosseln.

Weitere Ideen:  Fahrzeuge und Versand
Eine möglichst umweltfreundliche Fahrzeugflotte hat grundsätzlich einen positiven Außeneffekt. Längst bieten Leasinggesellschaften auch für Unternehmen elektrische Flotten.

Weitere Optionen bietet der Warenversand:
• Kartonagen – warum müssen es immer neue Kartonagen sein? Etliche Firmen nutzen bereits verwendete Kartonagen, deren Etiketten entfernt wurden. Zugleich gibt es Anbieter für gebrauchte oder nicht neuwertige Kartonagen. Teils sind das völlig ungebrauchte Kartonbögen, die aber in Versandzentren schon ausgepackt im Lager standen. Sie dürfen nicht als Neuware verkauft werden und wurden bislang entsorgt.

• Füllmaterial – Luftpolsterpäckchen sind nicht umweltfreundlich. Auch Schaumstofffüllungen in Päckchen sind mit Vorsicht zu genießen, da sie vom Empfänger häufig nicht korrekt entsorgt werden. Es gibt aber viele Füllmaterialien aus Mais, Holz oder auch Stroh, die einen ähnlichen Zweck erfüllen und deutlich nachhaltiger sind.

Lebensmittellieferanten setzen seit längerer Zeit spezielle Kühlpäckchen ein, wenn sie kühlbedürftige Ware ausliefern. Die Päckchen sind mit Wasser gefüllt und können vom Kunden zum Blumengießen oder Putzen genutzt werden.

Fazit – Nachhaltigkeit ist ein Muss
Kunden erwarten immer häufiger von Unternehmen, dass diese ein ordentliches Nachhaltigkeitskonzept verfolgen. Wer darauf verzichtet, schadet dem eigenen Image und damit auch der Marke. Doch auch für den Betrieb selbst kann die Umstellung ein solides Einsparpotenzial bedeuten. (red./PR)