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Ein Solarkraftwerk am Dach der MIRAPLAST-Zentrale in Würmla erzeugt ca. 30 Prozent des jährlichen Stromverbrauches. © Miraplast

Markus Brunnthaler, Geschäftsführer der MIRAPLAST GmbH, zum Thema Nachhaltigkeit.

Wer heute eine Tageszeitung aufschlägt, muss nicht lange blättern, um mit den Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz konfrontiert zu werden. Die einen schnüren einen Green Deal und andere kleben sich an prominenten Stellen auf die Straße. Was aber am Ende des Tages zählt, sind nachhaltige Ergebnisse!

Die Debatte der letzten Jahre und die neuen Regularien – vom Green Deal über die Taxonomie bis zur CSRD – stellen KMUs wie das unsere vor große Herausforderungen. Es sei dahingestellt, ob die geforderten Ziele überhaupt schon technisch möglich sind und ob der CO2-Footprint der EU den Ausschlag geben wird. Die Frage ist, wie kann ein mittelständischer Kunststoffverarbeiter bei diesem Thema seinen Beitrag leisten?

Nachhaltiger Startvorteil
Es ist jedenfalls an der Zeit, für dieses Thema eigens ausgebildete Mitarbeiter zu haben! Das Regelwerk ist sehr umfangreich und auch die innerbetrieblichen Maßnahmen wollen gemanagt werden. Dazu bietet der ÖCC2 gerade eine Ausbildung zum Nachhaltigkeitsmanager an.

Zwei Mitarbeiter beschäftigen sich für MIRAPLAST daher seit Monaten intensiv mit dieser Thematik. Im Zuge dieser Arbeit stellt sich auch heraus, dass das Unternehmen schon seit vielen Jahren wichtige Schritte zu mehr Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gesetzt hat, die nun ein Startvorteil sind.

Schon vor ca. 30 Jahren wurde damit begonnen, die Prozesswärme aus der Kunststoffverarbeitung rückzugewinnen und damit das Gebäude zu heizen. Auch haben zahlreiche Entwicklungen in der Maschinentechnologie zu Energieeinsparungen von 30 Prozent und mehr geführt. Nicht zuletzt ein Solarkraftwerk am Dach unseres Unternehmens erzeugt ca. 30 Prozent des jährlichen Stromverbrauches. 

Green Deal zum Anfassen
Letzten Endes erzeugt MIRAPLAST Produkte und hier muss auch der Green Deal für unsere Kunden anfassbar werden! Die Haushaltswaren unter der Marke MIRAHOME und technische Kunststoffteile unter MIRATECH.

Zwei grundlegende Ansatzpunkte sind dabei für uns ausschlaggebend in der Entwicklung und Produktion: MIRAPLAST-Produkte müssen langlebig sein und ihr Design muss Recycling erlauben! Das ist auch gelebte Praxis. Die bessere Verfügbarkeit von Recyclingkunststoff ermöglicht einen dritten Aspekt: den Einsatz von Recyclingkunststoff, wo es möglich ist. So hat sich unser Angebot in den letzten Jahren sehr stark verändert. 

Bei MIRATECH bieten wir den Kunden an, ihre bestehenden Produkte mit Recyclingkunststoff zu testen. So konnten wir schrittweise bereits einige Produktgruppen umstellen. Hier stoßen wir aber immer wieder an die Grenzen der Verfügbarkeit qualitativ geeigneter Rohstoffe; wir könnten jedenfalls mehr einsetzten, als wir bekommen!

 

© Miraplast

 

Es geht noch grüner …
Bei MIRAHOME haben wir ein neues Zeitalter eingeläutet! Jedes Produkt soll in Zukunft aus einer nachhaltigen Quelle kommen, das ist das Ziel und für den Großteil des Sortiments haben wir bereits die technischen Möglichkeiten dazu. Die Serie R2R (return2recycling) beinhaltet Produkte, die nicht im Kontakt mit Lebensmitteln sind und ausschließlich aus Recyclingkunststoff hergestellt werden. Dafür nützen wir eigene Produktionsabfälle, die auch im eigenen Haus aufbereitet werden. Den Rest kaufen wir bei einem österreichischen Branchenkollegen ein. 

Bei Produkten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen – also unseren klassischen Küchenprodukten –, haben wir sogar zwei Möglichkeiten geschaffen. Mit MIRAHOME GREEN bieten wir ein Sortiment mit Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen, die bei der Zuckerrohrverarbeitung anfallen. Mit MIRAHOME RESOURCE haben wir noch ein weiteres nachhaltiges Sortiment geschaffen. Mit verbesserten Produkteigenschaften gegenüber MIRAHOME GREEN setzen wir mit MIRAHOME RESOURCE einen neuen Maßstab – und das mit Kunststoff, der nicht aus fossilem Öl erzeugt wird! Damit das alles seine Richtigkeit hat und nachprüfbar ist, haben wir uns ISCC-zertifiziert. Damit können wir vom Hersteller des Rohstoffes bis zu unserem Produkt nachweisen, dass ein nachhaltiger Rohstoff verarbeitet wurde.

Wir sehen für unsere Produkte klar den Vorteil, langlebig und recycelbar zu sein. Kunststoff ist generell ein Werkstoff, der mit verhältnismäßig geringem Energieaufwand erzeugt und recycelt werden kann – das müssen wir besser nützen. So bieten wir schon testweise unseren Konsumenten eine Rückgabe der MIRAHOME-Produkte zum Recycling an! (MB)

 

© Andreas Buebl
 




Der Autor
Markus Brunnthaler ist Geschäftsführer der MIRAPLAST GmbH.
www.miraplast.at