Sie befinden sich hier:  Home  |  Chance für die Karriere
Präsenz- und Onlineformate haben in der Weiterbildung beide ihre Vorteile. Das ÖPWZ hat seine Lehren aus den vergangenen Jahren gezogen und arbeitet an neuen Angeboten. © ÖPWZ

Das Österreichische Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum ist ein Wissensmotor der heimischen Wirtschaft. Sein Schwerpunkt liegt auf der Aus- und Weiterbildung ...

... von Mitarbeiter:innen und Führungskräften zu Fachthemen. Ein Thema von steigender Bedeutung.

Das Österreichische Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum (ÖPWZ) hat seit seiner Gründung das Ziel, die österreichische Wirtschaft bei der Steigerung ihrer Produktivität zu unterstützen. Erreicht wird das durch die Organisation praxisrelevanter Aus- und Weiterbildungen sowie mit der Vernetzung von Managern über die ÖPWZ-Foren in unterschiedlichen Fachbereichen. Das ÖPWZ ist thematisch sehr breit aufgestellt und organisiert im Jahr über 650 Wissensveranstaltungen. Im Interview spricht ÖPWZ-Geschäftsführer Armand Kaáli-Nagy unter anderem über die aktuellen Veränderungen in der Aus- und Weiterbildung und die Situation am Arbeitsmarkt.

Herr Kaáli-Nagy, die Pandemie hat in der Aus- und Weiterbildung viele Änderungen angestoßen. Was davon bleibt aus Sicht des ÖPWZ erhalten, und wo ist vielleicht auch eine neuerliche Trendumkehr spürbar? 
Corona hat in allen Lebensbereichen einen starken Digitalisierungsschub zur Folge gehabt. Sowohl die Arbeitswelt selbst als auch der Weiterbildungsmarkt waren davon betroffen. Klar ist, dass manches bleiben wird. Viele Menschen haben sich nach den Coronajahren auf eine Rückkehr zu klassischen Formaten in physischer Präsenz gefreut – dennoch gab und gibt es natürlich Weiterbildungen, für die Onlineformate ideal sind. Die Menschen schätzen die Flexibilität digitaler Angebote – lernen wann, wo und wie ich will. Onlineformate können ja auch dabei helfen, eventuelle Reisekosten zu sparen. Die Überlegung, wo und in welchem Format man Fortbildungen machen will, spielt daher eine größere Rolle als früher. 

 

© ÖPWZ
 


„Ganz allgemein hat die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt sicherlich zu mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Ausbildungen geführt.“ 

Armand Kaáli-Nagy,
Geschäftsführer ÖPWZ

 

Welche Ihrer Angebote werden derzeit am meisten nachgefragt?
Die schwierige Situation am Arbeitsmarkt spiegelt sich teilweise doch deutlich in der Nachfrage nach bestimmten Ausbildungen wider. So sind derzeit firmeninterne Weiterbildungen für Führungskräfte zum Arbeitsrecht besonders gefragt. Strategisches HR-Management hat sicherlich an Bedeutung gewonnen. Ansonsten sind aktuell auch viele unserer Ausbildungen stark nachgefragt, die auf Soft-Skill-Themen abzielen – vermutlich, weil hier manches während der Pandemie einfach zu kurz gekommen ist. Neu hinzugekommen, und nach wie vor ein Thema, sind etwa Weiterbildungen mit Bezug auf das richtige Verhalten in Videokonferenzen oder beispielsweise zu Verhandlungstaktiken in Videoformaten.

Ist angesichts des Fachkräftemangels das Upskilling bestehender Arbeitskräfte ein geeignetes Werkzeug, um auf die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu reagieren?
Ganz allgemein hat die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt sicherlich zu mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Ausbildungen geführt. Viele sehen jetzt wohl deutlicher die Chancen, die weitere Qualifizierungen für die eigene Karriere bedeuten können. In manchen Branchen ist der Fachkräftemangel bereits deutlicher spürbar, etwa im Bereich Einkauf. Hier ist damit klarerweise die Aus- wie auch Weiterbildung von vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großes Thema, neue Mitarbeitende zu finden, ist oft schwer bis unmöglich. Man kann davon ausgehen, dass ähnliche Phänomene in Zukunft in allen Branchen und Bereichen eine Rolle spielen werden. 

Was hat das ÖPWZ für die kommenden Monate geplant? Würden Sie unseren Lesern einen kleinen Ausblick geben?
Wir haben in den Jahren seit der Coronapandemie sehr viel dazugelernt. Derzeit versuchen wir, die wichtigsten Lehren aus dieser Zeit zu ziehen und neue Formate und Angebote für unsere Kunden anzubieten. Dazu haben wir uns auch personell neu aufgestellt. Da läuft derzeit vieles, was unsere Kundinnen und Kunden im besten Fall aber eben gar nicht mitbekommen. Wir wollen damit ab Herbst mehr Menschen noch zielgerichteter mit den passenden Weiterbildungsangeboten erreichen. (red.)