Umstieg auf Google Analytics 4 © SPiNNWERK

Markus Nutz, Geschäftsführer der Digital-Lead-Agentur SPiNNWERK, über die Umstellung auf GA4 am 1. Juli.

Schon lange war die Umstellung angekündigt, nun ist es soweit: Google führt mit 1. Juli Google Analytics 4 (GA4) ein – datenerfassenden Unternehmen stehen damit bedeutende Änderungen bevor. GA4 löst den Vorgänger Universal Analytics ab, der ab 1. Juli keine Daten von Website-User:innen mehr erfasst (mit Ausnahme der GA360 User:innen). Unternehmen sollten ihre Website daher so bald wie möglich umstellen.

Umstieg bereits jetzt forcieren
Bereits jetzt kann Google Analytics 4 eingerichtet werden, was es den Marketingverantwortlichen ermöglicht, sich schon mit den neuen Begrifflichkeiten und Tracking-Optionen vertraut zu machen. Das neue GA4 ist nämlich nicht nur ein Update des bestehenden Tools, sondern ein ganz neues Tool, das an die geänderten Bedingungen der digitalen Welt angepasst wurde und diese besser abbilden soll.

Die wichtigsten Neuerungen in Google Analytics 4
Events verändern Tracking-Konzept: Um moderne Websites und Apps sinnvoll analysieren zu können, ist eine Analyse aufgrund von Seitenaufrufen nicht mehr zielführend. Aus diesem Grund wird Google Analytics 4 keine Aufrufe, sondern „Events“ tracken. Ein Event kann jede Aktion sein, die von User:innen ausgeführt wird: ein Klick, das Absenden eines Formulars, ein Kaufabschluss oder eine bestimmte Scroll-Tiefe auf der Seite.

Der Fokus auf Events macht das Tool flexibler, bringt aber auch neue Begriffe und eine neue Benutzeroberfläche mit sich. Nicht nur für die Gewöhnung daran, sondern auch für die Anpassung der eigenen Arbeit braucht es Zeit: Denn idealerweise sollten Marketingverantwortliche ihr Tracking-Konzept überprüfen und es ggf. an die neuen Parameter anpassen. Die Frage ist: Welche Events sind wichtig zur Zielerreichung und sollten daher gemessen und ausgewertet werden?

Das passiert mit den Dashboards: Von Universal Analytics sind Marketingverantwortliche gewohnt, Daten in Dashboards abzubilden, um bestimmte Informationen oder Ziele laufend und übersichtlich darzustellen. Grundsätzlich gibt es diese Möglichkeit auch in Google Analytics 4. Neu sind allerdings zahlreiche vorgefertigte und individualisierbare Datenanalysen, wie zum Beispiel Trichter- und Pfadanalysen oder auch aggregierte Akquisitionsberichte und Conversion Tracking entlang der gesamten digitalen Customer Journey, die einmalig erstellt und dann laufend automatisch aktualisiert werden können.

DSGVO-konformes Tracking: Aufgrund zahlreicher rechtlicher Barrieren im Rahmen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurde das User:innen-Tracking mit Cookies in den letzten Jahren deutlich erschwert. Auch Google hat jetzt auf diese Entwicklung reagiert und bietet im Rahmen von Google Analytics 4 die Möglichkeit, das Besucher:innen-Verhalten auch ohne die Verwendung von Cookies DSGVO-konform zu tracken.

User:innen-Verhalten vorhersagen: Google setzt bei Google Analytics 4 noch stärker auf Machine Learning und kann so das User:innen-Verhalten nicht nur in Echtzeit tracken, sondern auch prognostizieren, wie sich das Verhalten in Zukunft entwickeln wird. Im Zuge dessen kann beispielsweise die Kauf- oder Abwanderungswahrscheinlichkeit vorhergesagt und auch eine Umsatzvorhersage für 28 Tage gemacht werden. Zusätzlich gibt es eine automatische Anomalie-Erkennung, die unerwartetes User:innen-Verhalten aufzeigt.

Fazit: Umsteigen oder keine Daten
Zusammenfassend verspricht die Umstellung auf Google Analytics 4 zahlreiche Neuerungen und bringt viele Vorteile mit sich. Entscheidend ist es, dass die neue Property richtig konfiguriert und an die eigenen Ziele angepasst wird – und das so bald wie möglich. Nur so wird sichergestellt, dass die richtigen Daten vollständig gesammelt, korrekt dargestellt und ausgewertet werden. 

Der Autor Markus Nutz ist Geschäftsführer der Digital-Lead-Agentur SPiNNWERK in Wien.

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