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Peter Trawnicek, Country Manager von VMware © VMware

Nicht überall ist der Wechsel ins Homeoffice reibungslos verlaufen. Wir haben mit Peter Trawnicek von VMware über die Hindernisse gesprochen und darüber, was man daraus für später lernen kann.

Die Coronavirus-Krise hat zu einem sprunghaften Anstieg der Homeoffice-Nutzung gesorgt. Klar, dass da in den einzelnen Betrieben nicht alles auf Anhieb ganz glatt gelaufen ist, auch wenn die Lösungen der verschiedenen Anbieter für die Arbeit jenseits des Büros eigentlich ausgereift genug sind. Peter Trawnicek, Country Manager von VMware, einem dieser Anbieter, kann auf rund 30 Jahre Erfahrung in der Technologiebranche zurückblicken, unter anderem bei Unternehmen wie Oracle, SAP oder Microsoft. Aber die aktuelle Situation ist auch für einen „alten Hasen“ wie ihn etwas neues. NEW BUSINESS hat ihn gefragt, wo die Hindernisse für die Anwenderunternehmen lagen und was man daraus für die Zukunft mitnehmen kann.

Herr Trawnicek, was kann man aus der aktuellen Situation für später lernen?
In meiner langjährigen Historie in der IT haben wir im Bezug auf Desaster Recovery und Business Continuity immer zuerst an das Thema Rechenzentrum gedacht. Was passiert wenn das Rechenzentrum ausfällt? Was passiert, wenn der Bagger die Strom oder Internetleitungen kappt? Wie sieht es mit der Hochverfügbarkeit von Servern, Clustern, Sites oder Clouds aus? Was wir aus dieser neuen Situation gelernt haben ist, dass es am anderen Ende der Leitung einen Benutzer gibt um dessen Business oder „Work Continuity“ wir uns in den letzten Jahr recht wenig gekümmert haben.
Ich kann mich gut an das Ergebnis einer Risikobewertung eines unserer Kunden aus dem letzten Jahr erinnern, wo genau solche Themen besprochen wurden. Recht vage haben wir solch ein Szenario konstruiert, dass über 1.000 Mitarbeiter plötzlich nicht mehr ins Bürogebäude kommen können und welcher enorme Schaden entstehen würde. Neben den vielen anderen Vorteilen einer solchen Flexibilität war aber die Zeit bzw. Priorität nicht da, dieses Projekt umzusetzen. Ironischerweise hat uns dann die Gegenwart eingeholt und brachte uns ein ungeahntes Beispiel, wie es zu diesem Umstand kommen kann.

Was waren die häufigsten Probleme, die jetzt aufgetaucht sind?
Wir hatten sehr viel Kontakt mit unseren Kunden in den ersten Wochen der Heimquarantäne und versuchten kurzfristige Lösungen zu finden.
Herausforderungen waren im ersten Schritt oft der Ausbau von Internetbandbreiten ins Rechenzentrum, VPN-Überlastung, Zugriff auf administrative System von zu Hause, Ausbau von VDI / Virtual Desktop Infrastrukturen und der Rollout von zusätzlichen PC- oder Notebook-Arbeitsplätzen.
Neben der Technik gab es auch viele Herausforderungen bei den Mitarbeitern: Wie gehe ich damit um, wenn die Familie den ganzen Tag daheim ist? Wie ist die Bandbreite des Heiminternets? Wie funktioniert diese Firmen-VPN-Lösung? Was tun, wenn mein Firmennotebook nicht funktioniert? Wie schließe ich die Geräte zu Hause an? Wie unterstütze ich Mitarbeiter, wenn sie nicht schnell zum IT-Support vor Ort kommen können? Wie nutze ich Kollaborations-Tools statt Kundentermine vor Ort abzuhalten? Wie halte ich Kontakt zu meinem Team?

Inwiefern haben diese Themen auch später Relevanz?
Wie wir in diesem unfreiwilligen Experiment gesehen haben, gibt es technische wie nicht-technische Aspekte zum Thema „Work Continuity“. Hier hat uns die aktuelle Situation, welche ein Kollege als „der größte Proof of Concept für Homeoffice“ genannt hat, einen weiteren Anwendungsfall geliefert. Jedoch verfolgt VMware die dahinterliegende Philosophie einer einheitlichen digitalen Arbeitsumgebung, die von überall auf jedem Endgerät verfügbar ist, schon viele Jahre und wird sie auch nach Covid-19 verfolgen. Dieses Thema war langfristig gesehen bei der Mehrheit der Unternehmen auf der Agenda und wird bei vielen nun weiter vorne auf der Prioritätenliste gereiht werden.

Was sind vielleicht Tricks und Kniffe, mit denen man diese Schwierigkeiten jetzt rasch beheben oder umgehen kann?
Das ist grundsätzlich situationsabhängig, nachdem in der ersten Phase allermeist bestehende Technologien weiter ausgebaut werden. Es ist daher naheliegend, dass unsere Kunden gemeinsam die Endgeräteverwaltung für „Bring your own device“ ausbauen oder die bestehenden PCs für den Hardwareausbau ihrer virtuellen Desktopumgebung nutzen, um kurzfristigste Hardwareengpässe zu umgehen.
Was ich allen als Tipp mitgeben kann ist, dass unser Workspace ONE genau mit dem Grundgedanken einer flexiblen Arbeitsplattform entwickelt wurde und all diese Herausforderungen, die wir aktuell bei den Unternehmen sehen, technisch lösen kann. Wir unterstützen gerne mit unseren Arbeitsplatzlösungen, welche wir „ready to use“ als Service für 90 Tage kostenlos anbieten.
Nähere Informationen finden alle interessierten Unternehmen unter anderem auf der Homepage des Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort unter https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/home/532053.html. (RNF)