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Die AC2T research GmbH besitzt das Wissen, um Unternehmen auf der Nachhaltigkeits-Reise zu unterstützen. © AC2T research GmbH/iStock

Die wichtigen Regularien für mehr Nachhaltigkeit stellen die Industrie vor große Herausforderungen. Partner wie die AC2T research GmbH unterstützen bei der Umsetzung.

Die EU hat sich große Ziele in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt, die in einer entsprechenden Gesetzgebung resultieren. Unter dem Dach des Green Deal kommen in den nächsten Jahren zahlreiche Regularien auf die Industrie zu, die umgesetzt werden müssen – sei es das Lieferkettengesetz oder Produktkennzeichnungspflichten wie der Digitale Produktpass (Digital Product Passport; DPP), um nur zwei Beispiele zu nennen. Sie alle erfordern einen detaillierten Einblick in die eigenen Produktionsprozesse, die eingesetzten Ressourcen und die Lebenszyklen von verwendeten Materialien sowie daraus entstehenden Erzeugnissen. Und das über weite Zeiträume und die Grenzen des eigenen Unternehmens – aber auch von Nationen und sogar Kontinenten – hinaus. "Wenn man in Zukunft Produkte entwickelt, ist es wichtig, diese Punkte von Anfang an mitzudenken, um den Anforderungen in Richtung Circular Economy, Safe and Sustainable by Design (SSbD), Critical Raw Materials (CRM) und allen Regulativen, die es am Markt gibt, gerecht zu werden. Sehr viele sehen das als Hindernis im Wettbewerb mit anderen Märkten wie Asien oder den USA. Dabei kann das ein riesiger Vorteil für die europäische Industrie sein, den man nutzen sollte", ist Franz Pirker, Business Development Manager der AC2T research GmbH (AC²T) aus Wiener Neustadt, im Gespräch mit NEW BUSINESS überzeugt.

Umfangreiches Know-how gefragt
Doch um diese Herausforderungen in Wettbewerbsvorteile umzumünzen, braucht es erprobte Vorgehensweisen, umfangreiches Know-how und Detailwissen. Entweder muss man diese Grundlagen mühevoll selbst erarbeiten, wenn das überhaupt möglich ist, oder man zieht Experten zu Rate – wie AC²T. Das international renommierte Exzellenzzentrum für Tribologie, also die Wissenschaft von Reibung, Verschleiß und Schmierung gegeneinander bewegter Körper, besitzt das Wissen und die Tools, um Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen und damit nicht nur die Konformität mit Gesetzen und Regularien sicherzustellen, sondern zugleich auch im Rennen um mehr Effizienz, um das Erreichen von Klimazielen und nicht zuletzt um die Gunst ihrer Kunden die Nase vorn zu haben.

Harald Rojacz, Senior Scientist und Sustainability-Experte bei AC²T, beschreibt die Zusammenhänge: "Viele große Konzerne schreiben sich auf die Fahnen, schon sehr bald, innerhalb weniger Jahre ihre Lieferketten CO2-neutral gestalten zu wollen, was natürlich zugleich auch ihre Zulieferer betrifft. Man muss sich dann also nicht nur seine eigenen Emissionen ansehen, also Scope 1, sondern die gesamte Lieferkette, also Scope 2 und 3 – alle zugelieferten Bauteile und die aufgewendete Energie. Dabei können wir sehr gut unterstützen, indem wir die entsprechenden Produkte und Prozesse im Zuge einer Ökobilanzierung bewerten und auf Basis von Untersuchungen im Labor oder im Feld auch die Lebensdauer miteinbeziehen." 

 

© Privat
 

"Wenn ich vergleichbare Ergebnisse mit einem Werkstoff oder Schmierstoff erzielen kann, der aber nachhaltiger ist, eine höhere Lebensdauer hat und sich auch noch leichter recyceln lässt, dann ist das eine Win-win-Situation."

Dipl.-Ing. Harald Rojacz, Senior Scientist AC²T

 

Ganzheitlicher Blick auf die Ökobilanz
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes beziehen die Tribolog:innen von AC²T in diese Berechnungen nicht nur die Produktion mit ein, sondern auch die im laufenden Betrieb, beispielsweise einer Maschine, entstehenden CO2-Emissionen sowie die Auswirkungen durch Wartung, Upcycling, Refurbishment oder des Recyclings, wenn verschlissene Komponenten wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt werden. Betrachtet werde immer der komplette Lebenszyklus einer Komponente im Bezug auf das Gesamtsystem, so Rojacz: "Wir suchen für jede Anwendung den optimalen Werkstoff, ob Schmierstoff oder Oberflächenbeschichtung, und bewerten auch den ökologischen Fußabdruck. Welche Lebensdauer hat ein Bauteil? Wie viel Energie kann man von der Produktion bis zum Einsatz und darüber hinaus einsparen? Wie oft muss man es austauschen? Wie viel Kilogramm CO2-Äquivalent spart man über die gesamte Lebensdauer oder pro Jahr? Koppelt man diese Berechnungen, kann man den Firmen valide Zahlen darüber liefern, welche Emissionen ein Produkt oder Prozess am Ende des Tages erzeugt und wie sich eine Veränderung auswirkt."

Dieser gesamtheitliche Blick auf die Daten ist wichtig. Denn nur dann lassen sich die tatsächlichen Auswirkungen, aber auch die resultierenden Änderungen durch die Wahl anderer Komponenten realistisch einschätzen. Beispielsweise könnte sich ein Schmierstoff, der zwar in der Produktion "grüner" ist als ein anderer, über den ganzen Lebenszyklus hinweg als weniger klimafreundlich herausstellen als ein anderer, der weniger umweltschonend hergestellt werden kann, aber dafür doppelt so lange im Einsatz ist. Aber auch andere Kriterien müssen miteinbezogen werden, wie der Ursprung verschiedener Materialien, die vielleicht in manchen Ländern unter schwierigen Bedingungen geschürft werden, sowie die Emissionen, die auf dem Transportweg entstehen. All das muss im Zuge der verschiedenen Produktkennzeichnungspflichten angegeben und nachgewiesen werden.

"Das alles wird lenken, wie und wo Produkte zukünftig entwickelt und hergestellt werden. Zum Beispiel wenn Wolframcarbide aus China importiert werden, dann in der Türkei unter niedrigen Lohnkosten zu einer Platte Halbzeug verarbeitet werden, in Nordeuropa zum Einsatz kommen und dann wieder für die Reparatur in die Türkei transportiert werden. Das wird man in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr so machen, weil durch diese Wege viel CO2 verursacht wird. Die Produktion wird in Zukunft eher dort sein, wo die Produkte auch verbraucht werden. Diese Regionalität wird kommen", hält Ewald Badisch, leitender Wissenschaftler von AC²T, fest. Hinzu kommt die Verfügbarkeit, wie Franz Pirker ergänzt: "Das hat man etwa an den Vorkommnissen im Suezkanal gesehen. Wenn da etwas passiert, steigen die Preise und die Lieferzeiten eklatant."

 

© AC2T research GmbH
 

"Der große Mehrwert von AC2T ist, dass wir die Produkte über den Lebensdauerzyklus in der Anwendung kennen und bewerten können."

Dipl.-Ing. Dr. mont. Ewald Badisch, leitender Wissenschaftler AC²T

 

Enorme Einsparungen möglich
Der Hebel, der in diesem Bereich angesetzt werden kann, ist enorm. So wurde beispielsweise berechnet, dass insgesamt 23 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf tribologische Kontakte zurückzuführen sind. Das Einsparungspotenzial durch neue Verfahren, Komponenten und clevere Lösungen ist gigantisch. Rojacz: "Wenn ich vergleichbare Ergebnisse mit einem Werkstoff oder Schmierstoff erzielen kann, der aber nachhaltiger ist, eine höhere Lebensdauer hat und sich auch noch leichter recyceln lässt, dann ist das eine Win-win-Situation. Jeder Bestandteil meiner Lieferkette, für den ich keine CO2-Emissionen kompensieren muss, kostet mich in dieser Hinsicht kein Geld."

Auch wenn noch nicht alle diese Bestimmungen und Gesetze in Kraft sind, macht es für Unternehmen Sinn, sich so schnell es geht damit zu beschäftigen. Jetzt hat man noch die Chance, First Mover zu sein, sich einen Wissensvorsprung und damit Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten, bevor dann auch die Masse nachziehen muss. Noch dazu verspricht eine Beschäftigung mit diesem Thema auch ganz reale Kostenersparnisse. Schon die low-hanging fruits versprechen riesige Resultate, so Rojacz: "Den einen Werkstoff durch einen anderen zu ersetzen, der genauso gut performt, ist wirklich keine Hexerei." Doch dazu muss man erst über deren Eigenschaften im ganzen Verlauf Bescheid wissen. Hier kommt AC²T ins Spiel. "Datenbanken über Materialien und Prozesse haben viele. Der große Mehrwert von AC²T ist, dass wir die Produkte über den Lebensdauerzyklus in der Anwendung kennen und bewerten können", sagt Badisch und betont abschließend: "Wir wollen zur Bewältigung der Klimakrise aktiv beitragen und setzen uns für Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ein." (RNF)

www.ac2t.at

 




Info-Box
Die Arbeiten wurden im Rahmen des ­COMET-Projektes InTribology1  (FFG Nr. 872176) durchgeführt.