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Werner Kraus, Chief Commercial Officer Business, Magenta Telekom © Magenta Telekom/Marlena König

Er war hautnah dabei, als Österreichs Mobilfunk „demokratisiert“ wurde. Heute ist Werner Kraus als Geschäftsführer für das B2B-Segment bei Magenta Telekom zuständig.

Mit 1. Juni 2021 hat Werner Kraus als Geschäftsführer die Verantwortung für das B2B-Segment bei Magenta Telekom übernommen. Er ist ein „alter Hase“ der österreichischen Telekombranche, war er doch schon beim ersten privaten heimischen Mobilfunker an Bord: max.mobil, einem Vorgängerunternehmen von Magenta (bzw. vormals T-Mobile). NEW BUSINESS sprach mit ihm über die „aufregende alte Zeit“ und die noch aufregenderen Zeiten, die auf uns zukommen.

Herr Kraus, Sie haben alle Stationen des privaten Mobilfunks in Österreich von Anfang an mitgemacht. War das damals, so um 1997 herum bei max.mobil, eine aufregende Zeit?
Das war eine sehr aufregende Zeit. Wir haben Pionierarbeit geleistet und wollten den Mobilfunk „demokratisieren“, wie wir das damals genannt haben. Mobilfunk haben zu dieser Zeit ausschließlich entweder Geschäftskunden verwendet oder Leute, die genügend „Kleingeld“ übrig hatten, um es sich leisten zu können. Mobilfunk war ein Luxusprodukt, kein Massenprodukt. In Österreich haben wir eine besonders späte Privatisierung des Mobilfunks erlebt. Unser großes Ziel war, den Mobilfunk in den Massenmarkt zu bringen. Und es ist uns auch gelungen, den Markt aufzubrechen.

Wie kam es dazu, dass Sie als Maschinenbaustudent im Marketing gelandet sind?
Wie meistens ist das eher Zufall gewesen. Ich habe im zweiten Studienabschnitt Betriebswissenschaft studiert, heute würde man das Wirtschaftsingenieur nennen. Das war einer der Studienzweige von Maschinenbau, wo es nicht nur um Produktion und Logistik ging, sondern sehr stark auch um allgemeine betriebswissenschaftliche Themen wie Controlling, Finanzen oder allgemeine Betriebsführung. Meinen ersten Job hatte ich bei Alcatel, bin dort relativ rasch im Produktmanagement für private Nebenstellenanlagen gelandet und dann auch im Business-Development für Zentral- und Osteuropa. Das war damals kurz nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs ein großes Thema. So bin ich immer mehr in kommerzielle und Produktthemen gekommen und weg von rein technischen Themen – was mich aber auch schon während des Studiums sehr interessiert hat. Als sich der Mobilfunkmarkt geöffnet hat, bin ich zuerst als Leiter Produktmanagement zu max.mobil gekommen und später Marketingleiter geworden.

Die Demokratisierung des Mobilfunks, wie Sie es genannt haben, ist also geglückt. Welchen Herausforderungen sehen Sie sich heute gegenüber?
Wir sind bei einigen Themen noch bei Weitem nicht dort, was heute technologisch schon möglich ist. Das eine ist ein Festnetzthema und das andere ein Mobilfunkthema. Beim Mobilfunk geht es um das sogenannte Internet der Dinge, wo Maschinen verknüpft und vernetzt werden. Smart Parking ist ein gutes Beispiel dafür, so wie Smart Lighting oder auch die Luftgütemessung in Schulen. Wir versorgen zum Beispiel auch BMW mit SIM-Karten, um Autos nicht nur untereinander zu vernetzen, sondern auch Wartung und Updates über die Luftschnittstelle durchzuführen oder Sicherheitsfeatures zu unterstützen. Wir stehen erst am Anfang, wenn es darum geht, IoT breitenwirksam zu machen.
Im Festnetz haben wir die am weitesten fortgeschrittene Technologie, die auch wir anbieten können, das Glasfaserkabelnetz oder HFC (Anm.: Hybrid Fiber Coax, bestehend aus Glasfaser- und Koaxialkabelnetz), wie wir es im dicht verbauten Gebiet nennen. Aber Glasfaser wird in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen, nicht nur in Wien und den Ballungszentren, sondern generell. Da wird es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten darauf ankommen, dass wir auch hier nicht nur mit der internationalen Entwicklung, sondern auch mit dem immer größer werdenden Bandbreitenbedarf Schritt halten können. Das wird man letztendlich rein technologisch nur über Glasfaser abwickeln können. Es geht darum, einerseits in der Infrastruktur, aber auch in den Angeboten das Gesamtpaket für Kundinnen und Kunden sowohl privat, aber natürlich auch im Geschäftskundenbereich so zu schnüren, dass das zum Standard wird – und das wird auch relativ bald passieren.

Werner Kraus, Chief Commercial Officer Business, Magenta Telekom (c) Magenta Telekom


Mit der Übernahme von UPC in Österreich hat Magenta auf einen Schlag ein ansehnliches Netz aus Kupfer und auch Glasfaser erworben.
Klassisches Kupfer haben wir gar nicht. Wir haben einerseits reine Glasfaser und auf der letzten Meile haben wir das Koax-Kabel, das eigentlich ursprünglich aus der Fernsehwelt kommt und später auch für Internet genutzt wurde. Wir haben unser Netz heute schon auf Glasfaser hochgerüstet, bis zu jedem Knoten – oder Node –, und erst ab dem letzten Verteiler, wo es dann in die Häuser hineingeht, ab da ist es das klassische Koax-Kabel. Aber ansonsten bestehen die Netze schon komplett aus Glasfaser. Wir sind sehr stark auf Glasfaser unterwegs.

Mobiles Breitband wird von Generation zu Generation immer schneller, Kapazität und Performance steigen. In ländlichen Gebieten wird es wiederum noch dauern, bis überall ein vernünftiges Kabel ankommt. Und gerade im industriellen Internet der Dinge soll in Zukunft alles „schnurlos“ laufen. Sehen Sie die Zukunft also wirklich nur im Kabel?
Nein, ich sehe sie in beidem. Wir brauchen einerseits Mobilität und mobile Anwendungen, um gewisse Use-Cases abzubilden. Für die Industrie haben wir zum Beispiel Campus-Netzwerke, die per Definition Mobilfunk sind. Sie eignen sich dafür, gewisse, vor allem bewegliche Geräte wie Roboter, die an Produktionsstraßen etwas zuliefern, zu vernetzen, um Logistiksysteme anzubinden, oder auch dafür, eine Fabrik frei zu konfigurieren, ohne immer alles umbauen zu müssen. Das hat eine riesige Zukunft. Darüber hinaus wird Mobilfunk noch lange eine große Bedeutung bei der Versorgung von Flächen haben. Wenn es relativ wenige Nutzer sind, kann man auch große Bandbreiten über Mobilfunk herstellen. Aber überall dort, wo einerseits extrem viele Daten übertragen werden, wie bei der Vernetzung von Unternehmen, oder auch in Ballungszentren, wird man das nur über Glasfaser machen können. Und auch die letzte Meile wird letztendlich Glasfaser sein. Es wird sowohl Glasfaser geben als auch Mobilfunk. In beides muss man investieren und beides muss man ausbauen. Nur die Anwendungsbereiche sind unterschiedlich. Es gibt so viele Use-Cases für Mobilfunk und für Festnetz, da mache ich mir keine Sorgen, dass die Netze nicht voll sein werden.

Das spannende Rennen ist also eigentlich nicht mobiles Breitband gegen Festnetz, sondern eher Datenverbrauch gegen Performance der Netze. Das ist dann wahrscheinlich auch der Grund, warum Magenta bei dem Projekt Video Assistant Referee für die Fußball-Bundesliga auf Kabel statt auf mobiles Breitband gesetzt hat.
Das ist ein gutes Beispiel. Gerade solche zeit- und anders kritische Anwendungen könnte man über Mobilfunk nicht mit der gleichen Qualität herstellen wie über Glasfaser. Wir haben die Anbindung der Video Assistant Referees über Glasfaser gelöst. Da geht es um sehr hohe Bandbreiten, die auch garantiert sein müssen. Ein Mobilfunknetz ist immer ein geteiltes Netz. Außer man macht es so wie bei den Campus-Netzwerken, dass ein gewisses Spektrum ausschließlich für einen Kunden bzw. Standort verwendet wird. Aber im Anwendungsfall mit dem Video Assistant Referee, mit Übertragungen aus allen Stadien, aus verschiedenen Kamerawinkeln etc., muss alles sehr schnell und zuverlässig gehen. Das löst man am besten über Glasfaser. Es kommt immer auf den Use-Case an.
Was man weltweit sieht, ist, dass überall dort, wo Glasfaser stark ausgebaut wird, diese Kapazität auch sofort verwendet wird und man sofort diese Bandbreiten braucht. Der Markt entsteht auch durch das Angebot, und der Bedarf an Bandbreite ist ständig steigend. Wir sehen uns sehr stark in der Verpflichtung, Österreich digital fit zu machen, vor allem auch für Unternehmen. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass es, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu erhalten, eine gute Infrastruktur braucht – sowohl eine Glasfaser- als auch eine Mobilfunkinfrastruktur. Sonst wird es sehr schwierig werden, die Geschäftsmodelle, Prozesse und Optimierungsthemen, die auf alle Industrien und alle Branchen zukommen, umzusetzen.

Vor knapp 15 Jahren wurde das iPhone präsentiert. Es war zwar nicht das erste Smartphone, aber es hat für den Durchbruch gesorgt. Es war revolutionär. Seitdem passiert die Entwicklung gefühlt eher evolutionär. Wartet vielleicht in der nächsten Zeit eine ähnliche Revolution auf uns, oder ist sie sogar schon im Gange? Haben IoT und das Industrial IoT vielleicht dieses Potenzial?
Ja, ich glaube, dass sie das gleiche Disruptionspotenzial haben. Guter Vergleich mit dem Smartphone. Apple hat ein Ökosystem geschaffen. Das, was darin enthalten war, gab es alles schon. Es gab MP3-Plattformen für Musik, aber kein iTunes, es gab Touchscreens, aber nichts, das sich so leicht hat bedienen lassen, es gab auch mobile Betriebssysteme, aber keines war so genial durch- und fertig gedacht wie damals iOS. Wenn man das mit IoT vergleicht, sind wir bei einem ähnlichen Thema angelangt. IoT war in den letzten Jahren von extrem guten und fortschrittlichen Projekten geprägt, aber keines war wirklich von Ende zu Ende ganz schlüssig. Entweder hat die Usability nicht gepasst oder die Wertschöpfungskette nicht zu hundert Prozent, oder die Sensoren haben nicht mit der Connectivity zusammengespielt oder die Connectivity nicht mit dem Device-Management, das Device-Management nicht mit den Applikationen. So eine Wertschöpfungstiefe hat eben sehr viele Ingredienzien. Jetzt sehen wir die ersten Projekte, die wirklich von Ende zu Ende gut durchdacht sind, wodurch das auf eine Art Plug-and-play wird. In dem Moment, wo es so weit ist, geht die Post ab. Dann ist auch für Unternehmen das Risiko zu investieren geringer, weil es mehr standardisiert wird und leichtere Usability hat. Bisher können sie nicht wissen, ob sie in etwas investieren, das in drei oder vier Jahren vielleicht wieder obsolet ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit IoT gerade erst am Anfang stehen. Vergleichbar mit dem Smartphone, wird es durch die Standardisierung und das Ende-zu-Ende gedachte Ökosystem erst jetzt den großen Anschub bekommen.

(c) Magenta Telekom/Marlena König




„Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem
Internet der Dinge gerade erst am Anfang stehen.“
 
Werner Kraus, Chief Commercial Officer Business, Magenta Telekom


Wenn wir bei diesem Bild bleiben: Welche Rolle spielt Magenta? Wird Magenta das Apple des IoT?
Unsere Rolle ist es, der zu sein, der genau diese Entscheidungen oder dieses Risiko von unseren Kunden fernhält, weil wir den Markt und die Spieler auf dem Markt kennen, uns die Wertschöpfungskette durchüberlegen und dann dem Kunden alles zur Verfügung stellen. Der Kunde braucht nicht extra ein Connectivity-Management oder ein Device-Management, braucht sich nicht darum zu kümmern, welche Sensoren zum Einsatz kommen. Das ist der Punkt, um diesen Durchbruch zu schaffen. Das sehen wir heute schon, zum Beispiel bei unserer Smart-Parking-Lösung. Wir haben für den Kunden alles so zusammengestellt, dass es für ihn passt und funktioniert. Wir sehen uns da in einer Führungsposition. 
Das ist auf der IoT-Seite so, aber es wird auch auf der Glasfaserseite so sein. Auch dort haben wir heute eine Situation, in der in vielerlei Hinsicht auch Geschäftskunden schon sehr lange auf Möglichkeiten warten, um mit der heutigen Datenflut fertigzuwerden. Dieses Thema haben alle, und jeder weiß, dass das nur mit guter Infrastruktur geht. Auch da sehen wir uns in einer führenden Position. 

Welche Vorteile können Sie als Magenta ausspielen, die sie vom Mitbewerb unterscheiden?
Wir haben das Glück, dass wir als Teil der Deutschen Telekom auf ihre Skalierung und Qualität zurückgreifen können, wenn es um internationale Netze geht. Auch das ist ein großes Thema. Jeder halbwegs erfolgreiche Klein- und Mittelbetrieb Österreichs hat entweder eine hohe Import- bzw. Exportquote oder hat sogar Niederlassungen im Ausland. Diese Vernetzung zwischen Unternehmen, entweder im eigenen Unternehmen oder in der Lieferkette, mit Lieferanten oder mit Kunden, ist auch ein Megatrend. Wenn wir heute über Vernetzung reden, dann reden wir oft von einem Unternehmen, das ans Internet angeschlossen werden muss. Und wenn das Unternehmen eine Niederlassung hat, müssen die beiden vernetzt werden. Aber da bleibt es nicht stehen. Es geht immer mehr darum, dass sich Unternehmen mit ihren Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten vernetzen, um so eine in sich geschlossene Datenkette sicherzustellen und auch die entsprechenden Applikationen und Use-Cases abbilden zu können. Das bleibt per definitionem nicht national, sondern ist ein sehr internationales Thema. Auch da sehen wir uns in einer sehr guten Position, da wir auf das Netz, die Kompetenz und die Größe der Deutschen Telekom zurückgreifen können.

Es sind spannende Möglichkeiten, die sich da seit einiger Zeit auftun: Smart City, Smart Waste, Smart Lighting, Smarte Industrie. Steht uns das alles bald bevor, oder gibt es noch eine Durststrecke zu überwinden?
Ich glaube, wir sind schon mittendrin. Aber es sind noch nicht alle dabei. Diese Transformation passiert gerade. Natürlich ist es noch nicht so, dass alle Marktteilnehmer schon auf diesen Zug aufgesprungen sind, aber es passiert. Wir sehen es auch als unsere Aufgabe, die Möglichkeiten zu geben, um bei diesen Megatrends mitzumachen und sich fit für die Zukunft zu machen. Letztendlich entscheidet natürlich jeder für sich selbst, ob und wann er dabei sein will – oder ob es ihm für sein Geschäft etwas bringt. Es gibt sicher auch Branchen, die sagen, dass sie das nicht brauchen. Ich will nicht sagen, dass das ein absolutes Muss ist. Aber diejenigen, die mitmachen und dabei sein wollen, können heute dabei sein, und wir stehen als starker Partner zur Seite. 

Noch vor ein paar Jahren hätte eine Krise, wie wir sie heute erleben, uns eiskalt erwischt. Heute, vor allem in Büroberufen, fiel der Umstieg auf Remote Work relativ leicht. Lässt sich einschätzen, inwieweit die Digitalisierung dadurch Aufwind bekommen hat oder ob das Pendel vielleicht wieder zurückschwingen wird?
Corona hat einen Schub gegeben. Es war quasi eine Zwangsdigitalisierung. Aus dem heraus hat sich extrem viel entwickelt. Wir haben die Erfahrung gewonnen, dass Digitalisierung funktioniert und wir damit unser Leben, unsere Geschäftstätigkeit aufrechterhalten, und – oh Wunder! – es war eigentlich gar nicht so schwer. Das bringt uns, rein von der Einstellung her, einen großen Vorteil dabei, die nächsten Schritte der Digitalisierung weiterzugehen und weiterzudenken. Ich glaube nicht an den Backlash, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass es funktioniert und einen großen Benefit hat. Ich gehe davon aus, dass wir aus der Coronakrise Startenergie gewonnen haben und jetzt auch die nächsten Themen angehen können. Was sich in der Coronakrise und auch in der Digitalisierung gezeigt hat, ist zum Beispiel, dass etwas, von dem wir schon jahrzehntelang gesprochen haben – das papierlose Büro –, plötzlich möglich geworden ist. Man muss nichts mehr ausdrucken. Wer hat schon zu Hause einen Drucker, auf dem er gern 20 Seiten ausdruckt? Die meisten haben einen Tintenstrahldrucker, der vor sich hin rattert und bei dem man glücklich ist, wenn man ein Rücksendeetikett für Zalando ausdrucken kann. Allein daraus, dass man papierlos geworden ist, ergeben sich so viele weitere Chancen für Digitalisierungs- und Automatisierungsthemen. Ich sehe es als Anschub und auch als Bestätigung. Das wird uns sicher auch in den nächsten Jahren noch sehr helfen.

Durch die Projekte von Magenta haben Sie einen Einblick in diese Themen. Was ist für Sie das Spannendste, Coolste, Tollste, das uns erwartet?
Ich habe in den vergangenen Monaten viele Dinge gesehen, die alle sehr faszinierend waren. Was mich wirklich begeistert und beeindruckt  hat, ist, wenn Unternehmen, so wie einige unserer Kunden, ihre Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette komplett überdenken. Sie waren dadurch geprägt, dass sie ihre Kunden in einer gewissen Art und Weise angesprochen haben, an sie verkauft haben, Dinge implementiert und dann serviciert haben. In der Zwischenzeit wissen sie aber, dass sie das durch digitale Instrumente und über die vorhandene Vernetzung komplett neu denken können. Sie verkaufen online, vermarkten online, finden ihre Zielgruppe online, treten mit ihren Kunden und Interessenten online in Interaktion. Sie nehmen auch auf, was vom Markt kommt, und setzen sich nicht erst zwei Jahre ins Besprechungszimmer und überlegen, was sie gern anbieten wollen, bauen das und bieten es dann den Kunden an. Es gibt viel mehr Interaktion mit den Kunden. Das geht dann durch die ganze Wertschöpfungskette durch. 
Auch intern bei Magenta führen wir genau diese Diskussionen, obwohl wir ein noch relativ junges Unternehmen sind, in einer ganz modernen Branche. Wir haben die gleichen Voraussetzungen. Was die Kunden heute von uns erwarten, wie sie mit uns in Kontakt treten wollen, welche Kaufprozesse es gibt und welche Prozesse es gibt, um zum Beispiel eine Adresse zu ändern, hat sich total verändert. Hier sind wir bei Magenta mitten in einer Transformation. So erlebe ich das auch bei vielen Kunden von uns. Das ist für mich das Faszinierendste, nämlich seine Wertschöpfungskette anders zu denken und zu schauen, was man mit der Digitalisierung und den Instrumenten, die man heute hat, anders und besser machen kann. Es geht vor allem um die Interaktion mit Kunden. 

Das klingt jetzt nicht so „sexy“ wie eine smarte Klospülung oder so.
Oder Drohnenüberwachung von Schienen, wie wir das gerade erst gehabt haben. Das sind wirklich tolle Sachen. Auch Smart Parking ist ein tolles Thema, keine Frage. Aber was die Gesamtwirtschaft am meisten verändert, sind die Möglichkeiten, die wir haben, um uns zu transformieren und zu digitalen Unternehmen zu machen. Ein digitales Unternehmen zu sein, heißt eben nicht nur, papierlos zu arbeiten, wo wir uns gezwungenermaßen gerade befinden, sondern darüber hinaus weiter darüber nachzudenken, was das für die Kundenbeziehungen und Wertschöpfung bedeutet. (RNF)

Zur Person
Werner Kraus startete seine berufliche Karriere im Jahr 1991 bei Alcatel Austria und wechselte im Jahr 1997 als Leiter des Produktmanagements und später als Marketingleiter zu max.mobil, einem Vorgängerunternehmen von Magenta. 2004 wechselte er als CMO zu ucp.morgen, einem Softwareunternehmen, das 2006 von Amdocs, einem global tätigen Softwareanbieter mit Schwerpunkt Telekommunikationssoftware, übernommen wurde. Kraus bekleidete dort bis zum Jahr 2016 mehrere Führungsfunktionen und war unter anderem als Vice President Customer Business für die Kundenbeziehung zur Deutschen Telekom Gruppe verantwortlich. Seit April 2016 ist Kraus Senior Vice President Business & Wholesale bei Magenta Telekom und dabei für den gesamten B2B-Vertrieb, Business Marketing und Business Service verantwortlich. Kraus ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Er verfügt über einen Studienabschluss als Diplomingenieur in Maschinenbau-Betriebswissenschaften der TU Wien und hat zahlreiche Executive-Management-Ausbildungen absolviert.