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Frank Stührenberg, CEO Phoenix Contact, zu Besuch in Wien © RNF

Aus Anlass des Jubiläums besuchte CEO Frank Stührenberg den Wiener Standort von Phoenix Contact und sprach über Vergangenheit und Zukunft des Unternehmens.

Das Familienunternehmen Phoenix Contact hat sich in den 100 Jahren seit seiner Gründung 1923 im deutschen Essen von einer Handelsvertretung für Industrieprodukte zu einem weltweit produzierenden Unternehmen weiterentwickelt. Mit Produkten und Lösungen für die Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung aller Sektoren von Wirtschaft und Infrastruktur im Portfolio - und mit der Leidenschaft für Innovation und Technik.

„Gemeinsam haben wir in diesen Jahren viel erreicht und sind dabei den Werten und der Kultur unseres Familienunternehmens trotz Wachstum und Weiterentwicklung treu geblieben. Dieses Jubiläum ist ein besonderer Moment für uns. Wir haben das Fundament aufgebaut, auf dem wir jetzt weiter den Weg in die Zukunft gehen können. Gemeinsam mit unseren Kunden und Geschäftspartnern werden wir Lösungen für die Energiewende vorantreiben, die die Grundlage für eine nachhaltige Welt sind“, beschreibt Frank Stührenberg, CEO Phoenix Contact, die Bedeutung des 100jährigen Bestehens und die Richtung, in die es weitergehen soll. Stührenberg selbst ist schon seit 1992 beim Unternehmen, und damit "schon fast ein Drittel der 100 Jahre", wie er vergangenen Woche in Wien vor Journalisten mit einem Lächeln feststellte. Seit 2001 ist er Teil der Geschäftsführung, 2015 übernahm er die CEO-Rolle.

Verbindungen von Menschen und Technologien  
Gute Verbindungen sind nicht nur elementar bei den Produkten von Phoenix Contact. Gute Verbindungen waren auch die Basis, um aus der Idee des Geschäftsmanns Hugo Knümann ein weltweit agierendes Industrieunternehmen entstehen zu lassen. Mit Gründung der Phönix Elektro- und Industrie-Bedarfsgesellschaft 1923 in Essen, startet das Unternehmen zunächst als reiner Vertrieb. 1928 führte die geschäftliche Verbindung mit RWE zur Erfindung der ersten Reihenklemme auf einer Tragschiene. Knümann hatte die Idee, die Blöcke zu trennen und zu Reihenklemmen auf einer Tragschiene einzeln anzuordnen. Zu einer erneut weitreichenden persönlichen und unternehmerischen Verbindung kam es 1949. Knümann lernte Josef Eisert, einen Entwicklungsingenieur bei Siemens, kennen, der 1953 nach dem Tod Knümanns das Unternehmen übernahm. 

 

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Von Blomberg in die Welt
Mit dem Eintritt von Eisert wandelt sich das Unternehmen grundlegend: Aus einer reinen Handelsgesellschaft wird eine Firma mit eigener Produktion. Am Standort in Blomberg, an den das Unternehmen während des Krieges verlagert werden musste, entstehen bald Werkzeugbau, Kunststofffertigung, Schraubendreherei, Montage, Schlosserei, Lager und Versand. 

Jetzt entstehen auch viele neue Produkte: Das Portfolio wird immer mehr in Richtung Elektronik erweitert. Mit dem innovativen Feldbussystem Interbus 1987 folgt die Grundlage für die industrielle Vernetzung. Der entscheidende Schritt in die Automatisierung ist getan. Nach der Gründung der ersten Auslandsniederlassung in den USA 1981 folgen weitere Tochtergesellschaften. Die Absatzmärkte liegen jetzt nicht mehr nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. 

Die österreichische Tochtergesellschaft mit Standorten in Wien, Linz und Graz wurde 1988 gegründet. „Für uns ist es wichtig stets in der Nähe unserer Kunden zu sein und ihnen als kompetenter Ansprechpartner bei ihren Problemlösungen zur Seite zu stehen. Im sehr großen Produktportfolio, das kontinuierlich weiter ausgebaut wird, findet sich meist die passende Lösung. Ergänzt wird das durch Dienst- und Beratungsleistungen unserer Applikationsingenieure sowie ein breites Seminarangebot zu den Themen Maschinensicherheit, Cyber Security, Programmierung von Automatisierungslösungen oder Überspannungsschutz in Theorie und Praxis, um nur einige zu nennen. Mit Technologie leisten wir damit unseren Beitrag für Effizienz und Nachhaltigkeit“, beschreibt Thomas Lutzky, Geschäftsführer der österreichischen Vertriebsgesellschaft, die zukünftige Entwicklung. Der rot-weiß-rote Standort liegt in den Top-10 der erfolgreichsten Märkte von Phoenix Contact derzeit übrigens an achter Stelle.

 

Thomas Lutzky (li.), Geschäftsführer der österreichischen Vertriebsgesellschaft
von Phoenix Contact, mit CEO Frank Stührenberg (re.) (c) RNF

 

Gemeinsam für die Zukunft
Heute beschäftigt Phoenix Contact rund 22.000 Mitarbeitende und hat in 2022 einem Umsatz von 3,6 Mrd. Euro erwirtschaftet – ein Anstieg um 1,2 Mrd. seit 2020 mit einem jährlichen Wachstum von mehr als 20 Prozent. „Gerade in den letzten Jahren haben wir eine besondere Wachstumsdynamik erlebt, die uns zeigt, dass wir mit unseren Lösungen Antworten auf dir wichtigen Fragen unserer Zeit geben können,“ bewertet Stührenberg die Umsatzsteigerungen und führt weiter aus: "Wir wollen in den nächsten 5 Jahren ein 5-Mrd.-Euro-Unternehmen werden."

Weltweit wird in einem Fertigungsnetzwerk in 11 Ländern – aus Russland hat man sich auf Betreiben der Familiengesellschafter nach Beginn des Ukrainekrieges zurückgezogen – mit unterschiedlich hoher Fertigungstiefe produziert. Mehr als 50 internationale Tochtergesellschaften gehören zur Phoenix Contact-Gruppe. So ist das Unternehmen immer nah an den Märkten und Kunden.

Gemeinsam mit Kunden und Partnern entwickelt Phoenix Contact mit richtungsweisender Verbindungs- und Automatisierungstechnik Lösungen für die Welt von morgen. Die ganzheitlichen Konzepte inklusive Engineerings- und Serviceleistungen kommen zum Beispiel in der Verkehrsinfrastruktur, der Elektromobilität, für sauberes Wasser, regenerative Energien und intelligente Versorgungsnetze oder im energieeffizienten Maschinen- und Anlagenbau zum Einsatz.

Gesellschaftliche Verantwortung
Bei seinem ganzheitlichen Handeln setzt sich Phoenix Contact als Wegbereiter der „All Electric Society“ ein, einer Zukunft, in der Energie aus erneuerbaren Ressourcen überall auf der Welt in ausreichendem Maße wirtschaftlich und nachhaltig zur Verfügung steht. Neben dem konsequenten Erzeugen und Nutzen erneuerbarer Energien sind die Reduzierung des Primärenergiebedarfs durch Effizienzmaßnahmen und die Schaffung intelligenter und vernetzter Systeme durch Sektorenkopplung der Schlüssel für diese nachhaltige Zukunft.

Dieses Engagement für eine nachhaltige Entwicklung von Lebens- und Wirtschaftsräumen sieht man seitens des Unternehmens als Verpflichtung an. Dazu passt auch, dass es innerhalb der Gruppe anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums auch 100 Nachhaltigkeitsprojekte geben soll. Der Bau eines All-Electric-Society-Parks beim Hauptquartier im deutschen Blomberg zählt ebenfalls zu den gesetzten Maßnahmen auf diesem Weg. Dieser Park soll im verkleinerten Maßstab auf 7.590 Quadratmetern zeigen, wie Energieerzeugung, -verteilung, -speicherung und -verbrauch miteinander vernetzt werden können, sodass Energie immer in der optimalen Form dort zur Verfügung steht, wo sie gerade gebraucht wird. (RNF)

www.phoenixcontact.com