STEIERMARK
Fü r einen Blick in die Zukunft hat NEW BUSINESS Univ.-Prof. Stefanie
Lindstaedt, Leiterin des Know-Centers und des Instituts fü r Interactive
Systems und Data Science an der TU Graz, zum Gespräch gebeten.
Erfolg durch Big Data und Artifi cial Intelligence (AI).
42 NEW BUSINESS • STEIERMARK | OKTOBER 2018
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W ie ist Ihrer Einschätzung nach der Ist-
Stand der Digitalisierung in Österreich
und im internationalen Vergleich?
Der Digitalisierung kann sich kein österreichisches
Unternehmen mehr entziehen, gleichzeitig
gibt es hier aber noch starkes Verbesserungspotenzial.
Die EU-Kommission hat erst vor Kurzem darauf aufmerksam
gemacht, dass sich Österreichs Fortschritte
im Bereich der Digitalisierung derzeit gerade mit dem
Durchschnitt der Union decken. Besonders gut schneiden
wir bei digitalen öffentlichen Diensten und im
Bereich Humankapital ab.
Großes Potenzial gibt es bei
der Integration der Digitalisierung
durch Unternehmen
und der Nutzung von Internetdiensten.
Um sich einen
genauen Überblick über den
europaweiten Stand der Digitalisierung
zu verschaffen,
möchte ich das Europäische
Big Data Value Forum (EBDVF)
besonders empfehlen,
das von 12. bis 14. November
erstmals im Austria Center
Vienna statt ndet und unter
dem Motto „Data-Driven Artificial
Intelligence for the
Future“ steht. Dieses Forum
ist die wichtigste europäische
Veranstaltung für Branchenexperten,
politische Entscheidungsträger, Wissenschaft
und Wirtschaft, um die Herausforderungen und die
Chancen der europäischen Datenwirtschaft und datengetriebenen
Innovation in Europa zu diskutieren: www.
european-big-data-value-forum.eu.
Wohin wird die Reise von Big Data und AI gehen?
Viele Unternehmen müssen heute ihre traditionellen
Geschäftsmodelle ändern, um mit dem rasanten digitalen
Wandel Schritt zu halten und sich für neue Wege der
Kommunikation, Interaktion, aber auch der Organisation
zu öffnen. Nur so kann es gelingen, den Kunden neue
und verbesserte Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
Genau hier kommt das Know-Center ins Spiel.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, datengetriebene
Geschäftsmodelle zu entwickeln. Um einen Innovationsvorsprung
sicherzustellen, ist es uns sehr wichtig, frühzeitig
auf Trends und Entwicklungen zu reagieren.
Während Digitalisierungsagenden bisher meistens in
den Händen von IT-Beauftragten lagen, müssen sich
damit heute immer stärker die Führungsetagen von
Unternehmen beschäftigen. Meiner Meinung nach ist es
heute nötig, dass auch InformatikerInnen in Vorstand-
Teams integriert werden. Know-how in den Bereichen
Mensch-Maschinen-Kommunikation, Big Data und
Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger, um Unternehmen
zukunftsfit zu machen. Hier braucht es von
Seiten der Firmen und der Politik noch große Anstrengungen,
um im Bereich der Digitalisierung die österreichische
Wirtschaft europaweit an die Spitze zu bringen.
Sie sind in den Beirat der Digitalisierungsagentur
(DIA) der Bundesministerien BMWT und BMVIT berufen
worden. Welche Ziele verfolgt die DIA und was
kann das Know-Center zum Erfolg beitragen?
Die DIA wurde als zentrale Plattform für die Umsetzung
von wichtigen Digitalisierungsmaßnahmen für unser
Land gegründet, mit dem Ziel, digitaler Vorreiter in
Europa zu werden und damit den heimischen Wirtschafts
und Forschungsstandort zu stärken. Die Nutzung
von Daten wird in unserem gesamten Wertschöpfungsprozess
deutlich an Bedeutung gewinnen. Um
dieses Potenzial auszuschöpfen, braucht es mehr denn
je gute Softwaredeveloper. Durch meine langjährige
Leitungsfunktion an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft sowie mit unserem internationalen
Netzwerk kann ich die DIA bei allen fünf
Handlungsfeldern (Digitale Infrastruktur, Wirtschaft,
Bildung und Gesellschaft, Forschung, Entwicklung und
Innovation sowie Datenschutz und Datenwirtschaft,
Anm.) unterstützen.
www.know-center.at
www.european-big-data-value-forum.eu
Stefanie
Lindstaedt