STEIERMARK
46 NEW BUSINESS • STEIERMARK | OKTOBER 2018
Fotos: Erwin Scheriau, Energie Steiermark, Vectorpouch/Freepik, Pixabay
ersten Schritt kamen in Mülltonnen
verbaute Hightech-Sensoren zum Einsatz,
die z. B. aufgrund des Befüllungsgrades
der Tonne die Abholung automatisch
veranlassen und so für bedarfsgerechte
Abholintervalle sorgen. Seit August
regeln Spezialsensoren Beleuchtungsgrad
und -dauer von Straßenlaternen
und reduzieren somit Stromkosten
und Lichtverschmutzung. Ebenfalls im
August folgten mit Wertstoffscannern
ausgestattete Müllfahrzeuge, die die
qualitative Abfallzusammensetzung
erkennen und damit auch das richtige
Mülltrennen unterstützen. Auch Fahrzeuge
des Straßendienstes werden mit
Sensoren ausgestattet. Damit werden
Arbeitszeiten und Routen automatisiert
erfasst und das Fahrtenbuch elektronisch
erstellt. Im Oktober wird dieses Service
durch Asphalttemperatursensoren ergänzt,
die genaue Rückschlüsse auf die
Fahrbahnverhältnisse liefern. Punktgenau
kann dadurch mit der passenden
Menge an Streusalz oder Streumaterial
reagiert werden.
Smarte Bewusstseinsbildung
Mit den neuen Services sollen auch die
richtige Mülltrennung und das Sparen
von Energie gefördert werden. Noch
immer landen allein in der Restmülltonne
rund 35 Prozent Wertstoffe sowie ca.
35 Prozent Biomüll. Durch zielgerichtete
Information und Transparenz, gepaart
mit spielerischen Elementen soll die
Motivation für eine bessere Trennmoral
gesteigert werden. „Über die Daheim-
App wollen wir gamifizierte Anwendungen
testen und beispielsweise fachgerechtes
Mülltrennen belohnen. Wir
erhoffen uns dadurch eine deutliche
Senkung der Fehlwürfe“, erläuterte Ralf
Mittermayr, Sprecher des Vorstandes
Saubermacher AG, den Vorteil der direkten
Kommunikationsmöglichkeit
zwischen Gemeinde und Bürgern.
Geballte Power
Die beiden steirischen Testgemeinden
Feldkirchen bei Graz und Riegersburg
unterscheiden sich in Topo- und Demogra
e wesentlich. In den beiden Gemeinden
wurden jeweils repräsentative Testgebiete
de niert, die die gesamte Gemeinde
widerspiegeln. „Wir erhoffen
uns als Projektergebnis eine höhere
Ef zienz und mehr Individualität bei
kommunalen Dienstleistungen. Wir sind
stolz, dass wir eine der ersten Gemeinden
sind, die diese smarten Lösungen testen
können“, freute sich Bürgermeister Erich
Gosch (Feldkirchen bei Graz). „Innovative
Projekte dieser Art bauen die Spitzenposition
der Steiermark weiter aus
und tragen wesentlich zum Umweltschutz,
zur Sicherheit und Kostensenkung
in der Gemeinde bei“, ergänzte
Bürgermeister Manfred Reisenhofer
(Riegersburg). Wichtige Projektpartner
sind auch der Steirische Abfallwirtschaftsverband
sowie die Energie Graz.
Mit T-Matix, Denovo, Sloc und T-Mobile
sind vier weitere innovative Unternehmen
mit an Bord. BO
Am 4. Juli wurde das Projekt „Smart Village“
im Grazer Presseclub präsentiert.