NIEDERÖSTERREICH
38 NEW BUSINESS • NIEDERÖSTERREICH | APRIL 2021
Fotos: OMV
erzeugte Propanol wird dann als
Bio-Beimengung für Benzin verwendet.
Es kann aber auch als nachhaltiger Rohstoff
am Chemiemarkt als Ersatz für
fossiles Propanol zum Einsatz kommen.
30 Mio. Euro für „Glycerin2Propanol“
Die OMV investiert etwa 30 Mio. Euro.
Davon werden 6,9 Mio. Euro über die
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
gefördert. Ein weiterer Fördertopf ist
die Covid-19-Prämie. Die „Glycerin2
Propanol“-Pilotanlage wird am Raf neriestandort
Schwechat neben der ReOil®-
Anlage errichtet, um beide Anlagen in
einer einzigen Messwarte zusammenzufassen
und durch dieses gemeinsame
Betreiberkonzept Synergien zu nutzen.
Der Baustart erfolgt im zweiten Quartal
2021. 2023 soll die „Glycerin2Propanol“-
Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Kapazität der Pilotanlage wird bei
1,25 Mio. Liter Propanol pro Jahr liegen.
Dies führt zu einer Reduktion von ca.
1.800Tonnen CO2. Zur Herstellung eines
Liters Propanol sind 1,2 Liter Rohglycerin
notwendig. Unter moderaten Temperaturen
und Drücken wird in dem
energiesparenden Prozess ein Barrel
(=1Fass zu 159 Liter) Propanol pro Stunde
hergestellt. Langfristig ist eine Kommerzialisierung
des Verfahrens geplant,
um ca. 125 Mio. Liter Propanol pro Jahr
herzustellen und CO2 in einer Menge
von 180.000 Tonnen zu reduzieren.
Bau der größten Elektrolyseanlage
Österreichs
Auch in der Produktion von grünem
Wasserstoff hat sich die OMV hohe Ziele
gesteckt und gemeinsam mit der Kommunalkredit
Austria AG (Kommunalkredit)
den Bau der größten Elektrolyseanlage
Österreichs in der Raf nerie
Schwechat beschlossen. Die Investitionssumme
liegt bei rund 25 Mio. Euro
und wird jeweils zur Hälfte von OMV
und Kommunalkredit getragen. Die Inbetriebnahme
der Anlage erfolgt im
zweiten Halbjahr 2023. Ab diesem Zeitpunkt
wird die 10-MW-PEM(Polymer-
Electrolyt-Membrane)-Elektrolyse bis zu
1.500 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich
produzieren. Eingesetzt wird der grüne
Wasserstoff zur Hydrierung von biobasierten
und fossilen Kraftstoffen, um
grauen Wasserstoff in der Raf nerie zu
substituieren. Dies führt zu einer jährlichen
Reduktion des OMV Carbon Footprints
von bis zu 15.000 Tonnen fossilem
CO2 und ermöglicht bei Nutzung von
grünem Wasserstoff mehr als 17 Millionen
gefahrene Bus- oder LKW-Kilometer
ohne CO2-Emissionen pro Jahr.
„Mit dem Bau der größten Elektrolyseanlage
Österreichs in der OMV Raf nerie
Schwechat leisten wir einen weiteren
Beitrag zur CO2-Reduktion und für die
Klimaziele, für deren Erreichung Wasserstoff
eine zentrale Technologie ist.
Wir haben uns bewusst für diese erste
großtechnische Produktion von grünem
Wasserstoff entschieden, denn wir sehen
das Potenzial – für die CO2-freie Mobilität
ebenso wie für die Reduktion der
CO2-Emissionen in der Industrie“, so
Thomas Gangl. Bernd Fislage, Vorstandsvorsitzender
der Kommunalkredit Austria
AG, ergänzt: „Dieses Projekt ist ein
Meilenstein für die österreichische industriepolitische
Beteiligung zum Green
Deal der EU. Wir nehmen unsere gesellschaftliche
Verantwortung ernst, besonders
im Hinblick auf Maßnahmen gegen
den Klimawandel. Unserem Beitritt zur
„European Clean Hydrogen Alliance“
lassen wir nun Taten folgen, unterstützen
den Elektrolyseanlage-Bau mit grüner
Finanzierung und leisten so gemeinsam
mit der OMV wichtige Beiträge zu den
SDGs der Vereinten Nationen.“ BO