INNOVATIVE INDUSTRIE
WELTMEISTER IM LEICHTGEWICHT
Brandbeständige Magnesiumlegierungen, die im Ernstfall von selbst verlöschen,
und modi zierte Aluminium- und Magnesiumdrähte für den Einsatz in der
additiven Fertigung eröffnen neue Möglichkeiten im Leichtbau.
Leichter, sicherer, günstiger – seit Jahren geht der
Trend in der Werkstoffforschung hin zur Entwicklung
von neuen, hochleistungsfähigen Materialien
für immer vielfältigere Anwendungszwecke – sei
es für den Bau neuer Motorengenerationen oder zur Verbesserung
der Crasheigenschaften in Karosserieteilen. Die technischen
Grenzen für die Anwendungen der Leichtmetalle im
Fahrzeugbau werden immer weiter ausgedehnt und neue
Forschungsansätze gefordert. Für Mobilitätsentwicklungen,
die auch zukünftig eine individuelle Fortbewegung ermöglichen,
sind hochleistungsfähige Materialien die Basis. Eine
Weiterentwicklung im Fahrzeugbereich kann nur gelingen,
wenn geeignete Werkstoffe zur Verfügung stehen, die sowohl
sicher, umweltfreundlich, aber auch leistbar sein müssen.
34 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | OKTOBER 2018
BRANDBESTÄNDIGE MAGNESIUMLEGIERUNGEN
Aufgrund seiner geringen Dichte und seiner hohen spezi schen
Festigkeit ist Magnesium besonders gut für den Einsatz im
Mobilitätsbereich geeignet, insbesondere wenn es um Gewichts-
und Emissionsreduktion geht. Bisher war das Leichtmetall
jedoch für viele Anwendungen nicht die erste Wahl oder erlaubt,
da es zu Oxidation neigt und daher leicht ent ammbar sowie
schwierig in der Verarbeitung ist.
In einem Forschungsprojekt ist es Wissenschaftlern des Leichtmetallkompetenzzentrums
Ranshofen (LKR) gelungen, schwer
ent ammbare Magnesiumlegierungen zu entwickeln, die im
etwaigen Brandfalle auch wieder von selbst verlöschen. Diese
Verbesserung der Brandbeständigkeit konnte durch die gezielte
Zugabe von Elementen, die das Oxidationsverhalten