INNOVATIVE INDUSTRIE
des Materials positiv beein ussen, erreicht werden: „Wir
forschen dabei vor allem in Richtung calciumhaltige Legierungen,
da Calcium kostengünstig und allgemein gut verfügbar
ist. Um weitere Materialeigenschaften positiv zu beein ussen
und die Legierung auf eine bestimmte Anwendung hin zu
optimieren, können wir zusätzlich gezielt Elemente, bspw. aus
der Gruppe der Seltenen Erden oder konventionelle Metalle,
in die Legierungen einbringen“, erklärt Stefan Gneiger, Wissenschaftler
am AIT. Ein mögliches zukünftiges Einsatzgebiet
dieser neuen Legierungen sind z. B. Arm- und Rückenlehnen
von Flugzeugsitzen.
DRAHTBASIERTE ADDITIVE FERTIGUNG
Durch die zunehmende Industrialisierung von additiven
Fertigungsmethoden wächst auch der Anspruch der Anwender
an die Materialeigenschaften der zu verwendeten Werkstoffe.
Das LKR hat diesen Bedarf erkannt und entwickelt
dafür neue, modi zierte Aluminium- und Magnesiummaterialen,
die in Drahtform als Standardschweißzusätze oder
Sonderlegierungsdrähte selbst hergestellt werden. Diese kommen
bei der Wire-arc-Additive-Manufacturing(WAAM)-Technologie
für das Rapid Prototyping zum Einsatz. Die Herausforderung
besteht darin, die Legierungen so zu kreieren, dass
sie den hohen Anforderungen der Prozesse und den erwarteten
36 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | OKTOBER 2018
Eigenschaften der entstehenden Bauteile gerecht werden.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und Kostensenkung legt das LKR
großes Augenmerk auf Legierungen, die ohne teure Legierungselemente
auskommen, damit zukünftig eine größere
Vielfalt an leistbaren Materialien in der industriellen Anwendung
verfügbar ist. „Mit dem Schritt der Materialentwicklung
von Leichtmetall-Legierungen für die additive Fertigung ist
das LKR im Begriff, sich ein Forschungsthema mit großem
Potenzial und weitreichenden Auswirkungen für die Produktion
der Zukunft zu erschließen“, erklärt Martin Schnall,
Projektleiter „Materialentwicklung für additive Fertigungsprozesse“
am LKR. BO
Fotos: AIT/LKR, Pixabay
INFO-BOX
Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR)
Als Tochterunternehmen des AIT Austrian Institute of Technology
gehört die LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen
GmbH als Geschäftsfeld „Light Metals Technologies Ranshofen“
zum AIT Center for Low-Emission Transport. Forschungsschwerpunkt
ist die gesamtheitliche Betrachtung des Leichtbaus – vom
Material über die Prozesstechnologie bis hin zum werkstoffbezogenen
Strukturdesign. Das LKR kann auf mehr als 20 Jahre
Kompetenz in Forschung und Innovation für den Leichtbau der
Zukunft verweisen und forscht an wegweisenden Hochleistungsmetallen
und Prozesstechnologien. Das 50-köpfi ge Team
arbeitet an effi zienten, sicheren und umweltverträglichen Mobilitätslösungen
und konzentriert dabei seine Stärken auf die
Leichtmetalle Aluminium und Magnesium für den Leichtbau im
Fahrzeugbereich.
PRODUKTION DER ZUKUNFT
»Mit dem Schritt der Materialentwicklung von Leichtmetall-Legierungen
für die additive Fertigung ist das LKR im Begriff, sich ein Forschungsthema
mit großem Potenzial und weitreichenden Auswirkungen
für die Produktion der Zukunft zu erschließen.«
Martin Schnall, Projektleiter „Materialentwicklung für
additive Fertigungsprozesse“ am LKR