INNOVATIVE INDUSTRIE • PRODUCT SHOTS
46 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | OKTOBER 2018
Fotos: ZELTWANGER Holding GmbH, Grundfos GmbH
„Pressetext“ betonen, aus dem Geräuschchaos, das die Stahlwalze
auf dem Gusseisen erzeugte, die Hinweise herauszuhören.
Die Forscher würden das Fressen laut eigenen Angaben
nun mit 80-prozentiger Sicherheit erkennen. Die entscheidende
Phase des Vorfressens könne zudem mit 65-prozentiger Sicherheit
erkannt werden – und zwar bereits einige Minuten vor dem
katastrophalen Ende. Diese Zeitspanne würde genügen, um viele
Industriemaschinen rechtzeitig zu stoppen und vor schweren
Schäden zu bewahren.
Auch beim Herstellen von metallischen Bauteilen aus Metallpulver,
das von einem Laserstrahl aufgeschmolzen wird, lasse
sich das Verfahren anwenden. Die Empa-Forscher kombinierten
hierfür akustische Sensoren mit maschinellem Lernen und
analysierten die Messdaten mit dem erst 2016 beschriebenen
Algorithmus „SCNN“. Damit gelang es ihnen, mit einer Trefferquote
von über 83 Prozent zu unterscheiden, ob das Laserschmelzen
zu heiß oder zu kalt ablief und damit unerwünschte
Poren erzeugte.
http://empa.ch
Eine Zelle für jede Anforderung
Verlässlich, variabel einsetzbar und individuell erweiterbar – mit
einem Maschinenkonzept für Montage- und Prüfaufgaben jeder
Art will das Unternehmen ZELTWANGER Maßstäbe im Anlagebau
der Zukunft setzen. Die „X-CELL“ erlaube eine schnelle
und zuverlässige Integration von Produktionsanforderungen,
ermögliche eine einfache Kombination beliebiger Prozesse und
verfüge auf Wunsch über eine integrierte Qualitätssicherung.
Die X-CELL sei eine standardisierte, modular aufgebaute Bearbeitungs
und Prüfzelle, die sowohl roboterbasierte als auch
sonstige Handling-Konzepte zulasse. Sie sei auf Kernprozesse
wie Laserschweißen, Laserbeschriften, Dichtheitsprüfung oder
Werkzeugmaschinenbeladung ausgelegt und individuell erweiterbar.
Aufgrund ihres modularen Aufbaus gelinge die Anpassung
an Werkstückgrößen oder Prozessanforderungen mühelos,
wie der Hersteller verspricht.
www.zeltwanger.de
Per App steuern
Grundfos modifi ziert seine erfolgreiche Alpha-Baureihe mit der
„Alpha3“. Die neue Generation der Alpha3 verfüge nun über
eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle. Diese ermögliche eine direkte
Steuerung der Pumpe per Smartphone-App und erschließe
damit zahlreiche Komfortfunktionen für Inbetriebnahme, Überwachung
und hydraulischen Abgleich. Im Unterschied zur Alpha2
sei der optionale Alpha Reader beim Modell Alpha3 dafür nicht
mehr erforderlich. Ein wesentlicher Vorteil der neuen Alpha3 sei
die intuitive Steuerung per Smartphone mit der App „Grundfos
GO Remote“. Die benutzerfreundliche Plattform mache Parametrierung
und Überwachung der Pumpe äußerst komfortabel,
betont der Hersteller. So könnten beispielsweise bei der Inbetriebnahme
mit einem einzigen Klick die optimalen Parameter für
Fußbodenheizung, Radiatorheizung und kombinierte Anlagen
eingestellt werden. Sollwerte könnten komfortabel angepasst
werden, und Fehler- sowie Statusmeldungen würden leicht verständlich
als aussagekräftiger Klartext ausgegeben.
www.grundfos.de
Optimierte Schaltvorgänge
Polymere ionische Flüssigkeiten zur verbesserten Schaltleistung
von Transistoren haben nun Forscher der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg (MLU) entwickelt. Die polymeren ionischen
Flüssigkeiten gehören zu den vielversprechendsten Materialen in
der Elektrochemie. Sie wurden als dünne Schicht im Feldeffekttransistor
aufgebracht. Anhand von elektrischer Spektroskopie
haben die Forscher die Ladungsgeschwindigkeiten im Transistor
untersucht. Es zeigte sich, dass der Schaltvorgang mithilfe der
dünnen Polymerschicht verbessert wurde und in tiefere Schichten
hineinreichte. Der Vorteil der polymeren ionischen Flüssigkeiten
sei, wie die Forscher betonen, dass sie einfacher aufzubringen
und anwendungsnäher seien. Zudem würden polymere ionische
Flüssigkeiten eine hohe mechanische Stabilität über viele
Größenordnungen hinweg aufweisen, wie etwa in Bezug auf ihre
thermoplastischen, plastischen und gummiartigen Eigenschaften.
Damit würden sie die Verwendungsmöglichkeiten der ionischen
Flüssigkeiten erheblich erweitern. „Das Ziel ist zukünftig die
Entwicklung neuer Transistoren, die mit neuartigen Schaltmechanismen
kognitive – also adaptive und merkfähige – Eigenschaften
erlangen können“, betont Wolfgang H. Binder vom Institut für
Chemie der MLU gegenüber dem Branchendienst „Pressetext“.
http://uni-halle.de