INNOVATIVE INDUSTRIE
POLYPROPYLEN AUS TEPPICHABFALL
Teppichabfälle bestehen zu einem erheblichen Teil aus erdölbasiertem Polypropylen.
deponiert. Über ein neuartiges Lösungsmittel lässt sich das Polypropylen aus
Teppichabfällen in Primärqualität zurückgewinnen.
E Bislang sind sie jedoch nicht recycelbar und werden daher verbrannt oder
twa 1,6 Millionen Tonnen Teppichabfälle fallen pro
Jahr an – allein in der EU. Der Großteil davon wird
deponiert oder verbrannt, denn Teppiche gehören
zu den Verbundwerkstoffen, bei denen man mit
einem rein mechanischen Recycling kaum weiterkommt. Doch
damit gehen viele Ressourcen verloren, schließlich bestehen
Teppichabfälle, die im Projekt ISOPREP behandelt werden,
etwa zu einem Viertel aus dem erdölbasierten Kunststoff Polypropylen.
18 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JUNI 2021
TEPPICH-RECYCLING: NEUARTIGES VERFAHREN
MACHT’S MÖGLICH
Ein Forscherteam, dem auch das Fraunhofer-Institut für Bauphysik
(IBP) angehört, hat im EU-Projekt „ISOPREP“ ein neuartiges
Recycling-Verfahren entwickelt. „Mit diesem lässt sich
erstmals Polypropylen aus Teppichabfällen zurückgewinnen
– und zwar in Primärqualität“, sagt Maike Illner, Wissenschaftlerin
am Fraunhofer IBP. Das wiedergewonnene Polypropylen
kann also nicht nur für minderwertigere Produkte verwendet
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