INNOVATIVE INDUSTRIE
MIRAPLAST KUNSTSTOFFVERARBEITUNGS GMBH
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein. Davon ist man im Hause Miraplast überzeugt.
Dass sich dieser Ansporn nicht auf das Produktsortiment beschränkt, sondern auch einen Beitrag für die
Zukunft kommender Generationen leistet, erklärt Geschäftsführer Markus Brunnthaler im Interview.
Nachhaltigkeit mit Leib und Seele
1.438 Solarzellen auf
rund 3.600 m2 Dach äche
JUNI 2021 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 9
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Das Thema Nachhaltigkeit ist in
Ihrer Unternehmensgeschichte felsenfest
verankert. Basierend auf den
SDGs der UNO, haben Sie sich aktuell
wieder neue Ziele gesteckt. Was war
dabei Ihr Ansporn?
Viele meinen, dass Kunststoff und Nachhaltigkeit
nicht zusammenzupassen. Das stimmt
nicht! Die aktuelle Debatte über Recycling,
Flaschenpfand, Einwegplastik etc. hat dazu
geführt, dass auch unsere Kunden mehr
wissen wollten: Woher kommen die Rohstoffe,
kann man die Produkte recyclen, was tun
wir für den Klimaschutz usw.? In der Bearbeitung
dieser Fragen haben wir bemerkt,
was wir bereits alles machen und bislang gar
nicht kommuniziert haben – das tun wir jetzt.
In welchen sozialen und ökologischen
Bereichen gibt es auch bei Miraplast
Aufholbedarf?
Also verbessern können wir uns sicher immer.
Wir haben uns die SDGs angesehen und jene
identifiziert, bei denen wir einen Beitrag
leisten können. In all diesen Bereichen konnten
wir Potenzial finden. Dazu haben wir
Projekte definiert, um uns dort zu verbessern.
Konkret haben wir Projekte zu Klimaschutz,
sauberer Energie, verantwortungsvoller Produktion,
guten Arbeitsplätzen und hochwertiger
Bildung initiiert.
Wie haben Sie es geschafft, Ihre
Mitarbeiter mit an Bord zu holen?
Unabhängig von der übergeordneten Nachhaltigkeitsdiskussion
haben wir auf unserem
Dach ein Solarkraftwerk errichtet. Als wir
diese Investition zur damaligen Weihnachtsfeier
präsentiert haben, gab es Applaus der
Mitarbeiter. Als wir das Thema dann in einem
größeren Kontext aufgegriffen haben, war
es einfach, Mitarbeiter für diese Projekte zu
begeistern. Wir haben mehrere Workshops
gemacht. Zu Beginn ging es einmal darum,
den Rahmen der SDGs zu verstehen. In einer
weiteren Runde haben wir analysiert, wo wir
schon Aspekte der einzelnen SDGs erfüllen.
Abschließend haben wir uns Gedanken zu
neuen Projekten gemacht, die wir aktuell
gemeinsam umsetzen.
Können Sie uns mehr über diese
Projekte berichten?
Natürlich! Das Solarkraftwerk hatte ich schon
angesprochen – damit können wir immerhin
mehr als 1/3 unseres Tagesstrombedarfs
erzeugen! Die Umstellung auf LED-Beleuchtung,
die Wärmerückgewinnung aus der
Produktion und der Einsatz neuer energiesparender
Maschinen sind bereits Projekte
aus der Vergangenheit. Wir hatten auch schon
vor Jahren den Stromtarif auf überwiegend
Wasserkraft umgestellt.
Die neuen Projekte beziehen sich hauptsächlich
auf den innerbetrieblichen Bereich.
Zum Beispiel haben wir im Betrieb alle Einweg
Kaffeebecher ersetzt und damit immerhin
über 20.000 Stück pro Jahr eingespart.
Außerdem wurde das hausinterne Recycling
neu organisiert. Produkte, die nicht durch
die Qualitätssicherung kommen, wurden
immer schon recycelt. Mittlerweile trennen
wir aber ganz genau die Materialtypen und
können so auch sehr hochwertige Recyclingprodukte
herstellen. Eine andere Abteilung
ist dabei, Papier vollkommen einzusparen.
Im Versand testen wir neue Verpackungsmaterialien,
die besser recycelt werden
können; so versuchen wir, ohne Klebeband
auszukommen.
Über welche nachhaltigen Neuigkeiten
dürfen sich Ihre Kunden freuen?
Nun, bezogen auf die Diskussion zum Thema
„Einwegplastik“ können wir mit Fug und Recht
behaupten, dass wir null Einwegplastik, sondern
ausschließlich langlebige Kunststoffprodukte
erzeugen. MiraHome hat bereits
seit letztem Jahr die Serie MiraHome Green
am Markt. Dabei handelt es sich um Haushaltsprodukte
aus Kunststoff, dessen Ausgangsmaterial
eben nicht Erdöl ist. Neu ins
Programm kommen Produkte, die ausschließlich
aus Post-Consumer-Recycling-Kunststoff
hergestellt werden.
Besonders stolz sind wir auch auf die
brandneue Aktion Return2Recycle. Dabei
können uns Kunden alte Frischhaltedosen
zurückschicken, wir recyclen diese und erzeugen
neue Produkte daraus.
www.miraplast.at
decken bis zu 38%
des Strombedarfs am
Produktionsstandort
Würmla. Damit erspart
Miraplast der Atmosphäre
jedes Jahr 121 t CO2.
Ing. Mag. Markus
Brunnthaler,
Geschäftsführer
MIRAPLAST
GmbH