INNOVATIVE INDUSTRIE
62 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | APRIL 2021
Fotos: WAGO
Engpass zu geraten. Die Abwägung zwischen Über- und
Unterdimensionierung kann schnell zur Gratwanderung werden,
wenn die Entscheidung nicht auf einer soliden Datenbasis
fußt.
Ein ächendeckendes Digital-Asset-Management liefert ebendiese
Informationen, zum Beispiel über die offene und modulare
Automatisierungstechnik des WAGO-I/O-Systems 750.
Neben der Hardware stellt WAGO für verschiedene Anwendungen
vollständig programmierte Softwareapplikationen
bereit. So bildet zum Beispiel das WAGO-Energiemanagement
die Grundlage für die Datenerfassung, -speicherung und -übertragung.
Es ermöglicht höchste Flexibilität und unterstützt die
neuesten Protokolle. So können Messdaten in wenigen Schritten
etwa zur Auswertung in Cloud-Lösungen verfügbar gemacht
werden. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Auslegung
der Infrastruktur: Dazu berechnet das „Application Grid Management“
anhand der gegebenen Längen und Querschnitte
der verlegten Kabel und Leitungen sowie der bisherigen Lastpro
le und Jahresverbrauchsmengen das Spannungsband für
alle drei Phasen. Unterschiedlichste Netze lassen sich mit
dieser Lösung monitoren, berechnen, planen und simulieren.
Später im laufenden Betrieb agiert das „Application Grid Management“
als ressourcenschonender Koordinator, der in Echtzeit
freie Leitungskapazitäten ermittelt und diese den Teilnehmern
zur Verfügung stellt. Die vorhandene Netzinfrastruktur
wird dadurch voll ausgeschöpft, feste Wartungsintervalle
entfallen, Kosten werden nachhaltig gesenkt.
DATENERFASSUNG: FLEXIBEL UND ABSOLUT SICHER
Ganz gleich, ob Instandhaltungs-, Produktions- oder Werksleiter,
ob einzelne Komponente, abgeschlossenes Modul oder
die gesamte Produktion: Eine vollständig transparente Feldebene
ist die Grundvoraussetzung für ein Digital-Asset-
Management und damit für jede Form der Verbesserung von
Ausfallsicherheit, Flexibilität, Ef zienz und täglichem Anlagenbetrieb.
Alle theoretischen Konzepte und Ideen diesbezüglich
stehen und fallen also mit der Möglichkeit der Datenerfassung,
Datenaufbereitung und Datenbereitstellung. Die
für solche Zwecke eingesetzte Automatisierungstechnik muss
gleich mehrere Anforderungen erfüllen. Neben der universellen
Einsetzbarkeit in einem Umfeld zahlreicher Übertragungsstandards
sind insbesondere die Performance, Robustheit und
IT-Sicherheit zentrale Entscheidungskriterien für oder gegen
ein I/O-System. Mit seiner feldbusunabhängigen und modularen
Bauweise hat das WAGO-I/O-System in zahlreichen
Projekten zu gleichermaßen ef zienten wie funktionalen Lösungen
geführt. Auch deshalb, weil sich unter den mehr als
500 verschiedenen I/O-Modulen solche be nden, die für die
Fertigungs- und die Prozessindustrie besonders relevant sind.
Neben IO-Link und HART erfasst WAGOs I/O-System diverse
unterschiedliche analoge und digitale Signale bis hinunter
in explosionsgefährdete Bereiche. Mit ausreichender Rechenleistung,
Embedded Linux sowie den Laufzeitsystemen CODESYS
V2 und V3 an Bord erledigen die Steuerungen PFC200
mühelos komplexe Automatisierungsaufgaben. In der XTRVariante
ist hierzu selbst bei extremen Umgebungsbedingungen
keine zusätzliche Schutzausrüstung nötig.
Die Digitalisierung einerseits und die grundsätzlichen
Herausforderungen globalisierter kompetitiver Märkte
andererseits sorgen vielerorts für große Verunsicherung.
Bei aller Ungewissheit steht jedoch eines
fest: Mit moderner Automatisierungstechnik von
heute sind produzierende Unternehmen auf alle Eventualitäten
von morgen bestens vorbereitet. LD
www.wago.com
FLEXIBLE DATENERFASSUNG
»Die Ertüchtigung des Brownfi elds muss
schrittweise erfolgen – eben One byte at a
time.«
Lukas Dökel, Global Industry
Manager Process bei WAGO