INNOVATIVE INDUSTRIE
74 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | APRIL 2021
Foto: Danial Igdery/Unsplash
MIT DEM NÖTIGEN WERKZEUG
Eine solche Orchestrierung weist den verschiedensten unternehmensinternen
Diensten, Prozessen, Webservices, Anwendungen
oder Workloads konkrete Aufgaben zu und steuert
die Abhängigkeiten untereinander. Im Idealfall pro tieren all
diese Bereiche voneinander und optimieren so die Arbeitsweise
des gesamten Unternehmens. Um dies zu erreichen und
selbst versteckte Hürden innerhalb interner Prozesse zu erkennen
und zu umgehen, emp ehlt sich ein Werkzeugkasten,
der zum einen mit auf den Anwender zugeschnittenen Modulen
aufwartet, ihm aber zum anderen die Freiheit und Flexibilität
lässt, durch zusätzliches Engagement eigenständig weitere
Module selbst zu erstellen oder diese erstellen zu lassen. Bei
korrekter Anwendung ermöglicht ihm diese Lösung eine Automation
auf verschiedenen Ebenen, unter Nutzung unterschiedlicher
Methoden. Allerdings sollten diese nicht disruptiv,
sondern evolutionär im Rahmen einer ausgearbeiteten
Automatisierungs-Roadmap verwendbar sein, um weitestgehend
unterbrechungsfrei optimieren und austauschen zu können
– dem User werden also alle nötigen Zugriffe zu Ober ächen-
und Back-End-Komponenten zur Verfügung gestellt. Die Axt
im Haus erspart in diesem Fall den Zimmermann und bietet
durch Unabhängigkeit eine völlig neue Art von Automatisierungsservice.
KOMBINIERTES WISSEN FÜHRT ZUM ZIEL
Bei der Entwicklung von Fähigkeiten zur Automatisierung
verhält es sich wie beim Erlernen des Fahrradfahrens: Theoretisches
Wissen über den Umgang mit einem Werkzeug selbst,
sei es im übertragenen Sinne dem Rad oder konkret der Automatisierungssoftware,
macht noch keinen Meister, und selbst
eine Tour mit dem virtuosesten Fahrer endet mitunter ohne
Routenplanung im Nirgendwo. Schulungen vermitteln daher
zunächst das technische Verständnis für die Werkzeuge – das
Maß an benötigten Vorkenntnissen erweist sich bei modernen
RPA-Tools als recht moderat. Bei der im Verhältnis größeren
Herausforderung der eigentlichen Planung zur möglichst ziel-
und lösungsorientierten Umsetzung einer sauberen RPA-Strategie
hilft allerdings nur Erfahrung. Auch hierbei können
Experten auf Wunsch helfen, dabei aber nur eine gewisse
Sensibilität für bestimmte Indikatoren und den Umgang damit
vermitteln. Eine solche Hilfestellung fungiert quasi als Blaupause
für den User, der diese auf die im Unternehmen real
existierende Situation adaptiert. Technisches Training ist somit
ein einfaches Aneignen von Wissen, während das Vermitteln
von Herangehensweisen tatsächlich als Hilfe zur Selbsthilfe
bezeichnet werden kann und sich somit über einen längeren
Zeitraum erstreckt. Diese Hilfe nimmt dabei im Verlauf kontinuierlich
ab, bis der User selbst erkennen kann, welche Prozesse
und Schritte in seine übergeordnete Roadmap passen.
MIT RAT UND TAT ZUR STELLE
Von Grundlagenwissen über eine weiterführende Expertenausbildung
bis hin zu einem echten Praxisteil kann sich die
Belegschaft so schrittweise den nachhaltigen Umgang mit RPA
aneignen. Selbst Fachwissen für die Gründung eines rmeneigenen
Kompetenzzentrums, welches in einem solchen Fall
als wichtigen Bestandteil auch das Thema Change Management
behandelt, kann Teil des Schulungskonzepts sein. So geht das
gesamte Unternehmen einen weiteren Schritt zur bereits genannten
Unabhängigkeit – nicht nur im Bereich RPA, sondern
hin zur ganzheitlichen Automatisierung. Im besten Fall sollte
das Automatisierungsprojekt selbstverständlich zusätzlich von
Spezialisten begleitet werden. Zunächst intensiv auf dem Gebiet
Training, mittel- und langfristig in beratender Funktion
und im Coaching. Mit dieser kombinierten Expertise beider
Seiten lässt sich eine perfekte Orchestrierung aller automatisierten
Prozesse gewährleisten. AS