Alte Schilling-Tausender wurden oft auch als "Blaue" bezeichnet © APA - Austria Presse Agentur

Vor 100 Jahren - am 1. März 1925 - ist in Österreich der Schilling eingeführt worden - nach dem Zusammenbruch der Monarchie und der hyperinflationären Entwertung der Vorgängerwährung Krone. Der Österreichische Schilling war von 1925 bis 1938 und von 1945 bis zur Einführung des Euro gesetzliches Zahlungsmittel der Republik. Der Euro kam am 1. Jänner 1999 als Buchgeld. 2002 wurde er zum greifbaren Zahlungsmittel der Österreicher und in mehr als 20 weiteren EU-Partnerstaaten.

Die 1923 gegründete Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hatte von der Notenbank der Monarchie das schwere Erbe übernommen, die Hyperinflation einzudämmen und die Währung zu stabilisieren, erinnerte die Nationalbank am Freitag in einer Aussendung. Nachdem Österreich vom Völkerbund einen Hilfskredit mit der Auflage einer tiefgreifenden Sanierung der Wirtschaft erhalten hatte, gelang die Währungsreform: Das Schillingrechnungsgesetz wurde am 20. Dezember 1924 verabschiedet.

10.000 Kronen für 1 Schilling

Darin wurden die Einführung des Schilling ab 1. März 1925 und ein Umrechnungskurs von 10.000 Kronen zu 1 Schilling beschlossen. 1 Euro sind für immer 13,7603 Schilling.

"Die neue Währung brachte den Menschen in der Zeit nach der Hyperinflation zwar nicht schlagartig, aber in Folge das verlorene Vertrauen ins Geld zurück", sagt der für Zahlungsverkehr zuständige OeNB-Direktor, Eduard Schock, über den Anfang des Schillings.

Für die ganz Jungen: Ein Schilling unterteilt(e) sich in 100 Groschen. Die kleinste bis zuletzt verbreitete Münze war das "Zehnerl" - also zehn Groschen. Ein solches "Zehnerl" hat den Gegenwert von 0,007 Euro (also 0,7 Cent). Es wurde gerne gesammelt.

Und, wie zum Jahreswechsel von der APA berichtet, sind immer noch fast 7 Milliarden Schilling im Umlauf. Umgerechnet wurden also gut 495 Mio. Euro noch nicht umgetauscht.

Schillingnostalgiker und Geldfans können auch mit Vorfreude in die zweite Jahreshälfte 2025 blicken. Das Geldmuseum der Notenbank in Wien widmet sich dann dem Schilling alias Alpendollar und seiner Einführung vor 100 Jahren. Die ab Mitte der 1970er-Jahre alleine an die D-Mark gekoppelte "Hartwährung" war von 1925 bis 1938 und von 1945 bis zur Ablösung durch den Euro die Währung der Alpenrepublik.

Auch Nationalbank-Sitz damals neu

Der Wunsch nach Stabilisierung habe auch im neuen Hauptgebäude der OeNB am Otto-Wagner-Platz eine visuelle Ausdrucksform gefunden. Dessen Eröffnung fand am 22. März 1925 fast zeitgleich mit der Ausgabe der ersten Schilling-Banknote, jene zu 100 Schilling, am 26. März 1925 statt. Der schlichte, aus Sicht der Nationalbank aber "Sicherheit vermittelnde Bau" am Alsergrund (9. Bezirk) war das Ergebnis einer radikalen Überarbeitung der ursprünglichen Pläne aus der Monarchie, die an der Alser Straße einen gigantischen Bankpalast mit Turm vorgesehen hätten.