Abfallwirtschaft: Keine Ressourcen verschwenden © APA - Austria Presse Agentur

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert verpflichtende Quoten für den Einsatz von Recyclingmaterialien sowie eine stärkere Rolle der öffentlichen Hand. Bei Ausschreibungen sollten Produkte mit einem hohen Anteil an Rezyklaten bevorzugt werden, erklärte VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly am Dienstag. Damit könne die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen steigen und der Markt für Recyclingprodukte gestärkt werden.

Österreich verbrauche deutlich mehr Rohstoffe als der weltweite Durchschnitt, so der Verband. 2022 habe jede Person hierzulande im Schnitt 17 Tonnen Ressourcen beansprucht, der globale Wert liege bei 11,8 Tonnen. Der "Earth Overshoot Day" - jener Tag, an dem die Menschheit die im Jahresverlauf nachwachsenden Ressourcen aufgebraucht hat - sei in Österreich bereits im März erreicht worden.

Spitzenwerte beim Recycling

Zwar erreiche das Land Spitzenwerte beim Recycling, doch die gewonnenen Materialien würden zu wenig eingesetzt. "Recycling verhindert Ressourcenverschwendung. Aber solange primäre und sekundäre Rohstoffe nicht gleichgestellt sind, gibt es keine fairen Rahmenbedingungen für einen effizienten Markt", sagte Jüly. Deshalb brauche es neben den Quoten auch die rechtliche Gleichstellung von Recyclingmaterialien mit Primärrohstoffen.

Laut VOEB ist die Verwendung von Sekundärrohstoffen derzeit durch strenge Transportauflagen, Vorschriften für den Export und veraltete Gesetze erschwert. Zusätzlich müsse die Industrie stärker in die Pflicht genommen werden: Produkte sollten von Anfang an so gestaltet sein, dass sie leichter recycelt werden können.

Auch Konsumentinnen und Konsumenten könnten beitragen, betont der Verband. Reparatur, Wiederverwendung und der Verzicht auf Einwegprodukte würden Rohstoffe schonen und Abfall vermeiden.