Raiffeisen Research sagte jüngst minus 0,7 Prozent voraus © APA - Austria Presse Agentur
Die Bank Austria hat am Freitag ihre Wachstumsprognose für 2025 erneut nach unten revidiert, rechnet aber immerhin noch mit einem geringen Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,1 Prozent. Die Konjunkturstimmung habe sich zuletzt etwas aufgehellt. Damit würde ein drittes Rezessionsjahr vermieden. Raiffeisen Research hatte vergangene Woche für heuer einen BIP-Rückgang von 0,7 Prozent prognostiziert.
Die Ökonomen der Bank Austria hatten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2025 erst Mitte Februar von 0,9 auf 0,3 Prozent kräftig nach unten revidiert. Wifo und IHS gingen im vergangenen Dezember in ihrer Konjunkturprognose noch von einem Wirtschaftswachstum in Österreich von 0,6 bzw. 0,7 Prozent aus. Am 27. März werden die beiden Forschungsinstitute neue Vorhersagen zum Wirtschaftswachstum und staatlichen Budgetdefizit präsentieren.
Österreich hat zwei Rezessionsjahre hinter sich
Die heimische Wirtschaft hat bereits zwei Rezessionsjahre hinter sich. Im Vorjahr ging das BIP in Österreich laut Statistik Austria um 1,2 Prozent zurück, 2023 war es ein Rückgang von einem Prozent.
Der Konjunkturindikator der UniCredit Bank Austria sei im Februar den zweiten Monat in Folge gestiegen, bleibt mit minus 2,2 Punkten aber weiter negativ. Im Dienstleistungssektor liegen die Geschäftserwartungen im positiven Bereich. Aber auch in der Industrie "sank der Pessimismus", schreibt die Bank in einer Aussendung.
"Die wenigen bisher vorliegenden harten Wirtschaftsdaten zeigen für die ersten Monate des Jahres 2025 eine Fortsetzung der Rezession in der heimischen Industrie angesichts einer anhaltenden Auftragsschwäche in einem schwierigen internationalen Umfeld", wird UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer zitiert.
Hoffnung auf niedrigere EZB-Zinsen und Inflation
Für das Gesamtjahr bleibe man aber optimistisch, "dass sich die weitere Reduktion der Zinsen durch die EZB sowie die niedrigere Inflation im Verlauf des Jahres zunehmend positiv auf die Entwicklung der Inlandsnachfrage niederschlagen werden", so der Bank-Ökonom Walter Pudschedl. "Allerdings werden zum einen eine restriktive Fiskalpolitik und andererseits der gestiegene Protektionismus im Außenhandel die Wachstumsaussichten begrenzen".
Im Folgejahr 2026 soll die heimische Konjunktur etwas stärker anziehen und das BIP um 1,3 Prozent wachsen. Die Inflation soll laut den Ökonomen heuer 2,5 Prozent betragen und 2026 dann 1,9 Prozent. Die Arbeitslosenrate wird für beide Jahre mit 7,3 Prozent geschätzt.
Konjunkturprognosen finden aktuell viel Beachtung - auch weil sich ein schwächeres Wachstum auf die Staatseinnahmen auswirken würde und somit die Sparziele der neuen Regierung in Zweifel ziehen könnte.