++ ARCHIVBILD ++ Ein-Personen-Unternehmen leiden unter hohem bürokratischen Aufwand © APA - Austria Presse Agentur

Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Österreich kämpfen mit Bürokratie, Steuern und Inflation. 29 Prozent der 1.447 Befragten sehen die kommenden sechs Monate mit Skepsis, ebenso viele mit Sorge. Das geht aus einer Market-Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hervor. Trotz der Herausforderungen bleibt der Wille zur Selbstständigkeit hoch, teilte die WKÖ am Mittwoch mit.

"Das wirtschaftliche Umfeld ist sehr herausfordernd", sagte WKÖ-Chefökonomin Claudia Huber bei einem Pressegespräch. Die größten Hürden für EPUs seien Steuern (63 Prozent) sowie Inflation und Bürokratie (jeweils 48 Prozent). EPUs verbringen monatlich fast zehn Stunden mit bürokratischen Anforderungen, erklärte Huber. "Sie sind Marketingabteilung, Rechnungswesen und Finanzabteilung - alles in einer Person", ergänzte WKÖ-Abteilungsleiter für Zielgruppenmanagement Lukas Sprenger.

Selbstständigkeit bleibt trotz Hindernissen gefragt

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (54 Prozent) sieht Verbesserungspotenzial hinsichtlich der EPU-Freundlichkeit in Österreich. Trotz dieser Einschätzung würde sich der Großteil der EPUs (68 Prozent) erneut für den Schritt in die Selbstständigkeit entscheiden. Zudem planen 80 Prozent der EPUs, auch künftig beruflich solo zu bleiben. "Sie setzen auf Eigenständigkeit, nicht auf Mitarbeiterwachstum", betonte Huber.

Gleichzeitig sprechen sich die Befragten für konkrete Verbesserungen aus. Gefordert wird ein höherer Gewinnfreibetrag sowie höhere Grenzen bei Umsatz- und Einkommensteuer und bei geringwertigen Wirtschaftsgütern. Außerdem wünschen sich EPUs eine Entbürokratisierung sowie eine Verbesserung der Arbeitslosenversicherung für Selbstständige.