Die Transitfrage beschäftigt derzeit die Märkte © APA - Austria Presse Agentur
Der Preis für europäisches Erdgas ist am Freitag wegen der Sorge vor den Folgen eines Stopps russischer Gaslieferungen durch die Ukraine deutlich gestiegen. In der Früh wurde der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam zeitweise mit 48,02 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Damit hat sich Erdgas über die Weihnachtsfeiertage mehr als drei Prozent verteuert.
Zudem fehlte nicht mehr viel zum Jahreshoch, das Mitte November bei 49,55 Euro erreicht worden war. In der ersten Hälfte des Monats Dezember war der Gaspreis noch deutlich gefallen. Mitte des Monats rutschte die Notierung zeitweise unter 40 Euro. Seitdem hat sich der Rohstoff wieder mehr als 20 Prozent verteuert, kostet aber noch immer deutlich weniger als über weite Strecken des vergangenen Jahres. Und schon damals war der Preis stark gefallen im Vergleich zum Hoch von mehr als 300 Euro in der Frühphase des Ukraine-Krieges 2022.
Mögliche Reaktion auf Aussagen von Putin
Am Markt wurde der Preissprung kurz vor dem Wochenende mit Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt. Der hatte zuletzt Zweifel an einem weiteren Abkommen zur Aufrechterhaltung von Gaslieferungen durch die Ukraine nach Europa geäußert. Putin sagte am Donnerstag, es sei unmöglich, vor Jahresende - wenn das aktuelle Abkommen ausläuft - einen neuen Transitvertrag abzuschließen.
Die Ukraine hatte angekündigt, einen Gastransitvertrag mit Russland nicht verlängern zu wollen. Die Ukraine würde dann zwar die Transitgebühren verlieren, die trotz des Kriegs mit Russland immer noch gezahlt wurden. Die Regierung in Kiew will Russland aber die Möglichkeit nehmen, mit dem Gasexport nach Europa Geld für seine Kriegführung zu verdienen.