Der Handel zeigt sich am wenigsten zufrieden © APA - Austria Presse Agentur
Die schwache Konjunktur belastet die heimischen Unternehmen - und wird es ihrem Empfinden nach noch länger tun. 30 Prozent der mittelständischen Betriebe bewerten laut einer aktuellen Erhebung des Wirtschaftsprüfers EY ihre Geschäftslage als negativ, vor allem in Niederösterreich. Nur ein Fünftel der Befragten geht von einer zeitnahen Verbesserung der Wirtschaftslage aus. Zudem gaben die befragten Unternehmen an, bei Investitionen sowie neuen Beschäftigungen sparen zu wollen.
Am wenigsten zufrieden zeigt sich der Handelsbereich, 24 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer berichteten von einer schlechten Geschäftslage. Im Gesundheitssektor waren hingegen mehr als die Hälfte der Betriebe mit ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation zufrieden. Was die Zukunftserwartungen betrifft, wächst der Optimismus im Sozialbereich, hier erwarten rund 20 Prozent der Unternehmen eine wirtschaftliche Verbesserung, im Vorjahr waren es nur neun Prozent.
Fachkräftemangel "aktuell größte Gefahr für Betriebe"
Nur 13 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihre Gesamtinvestitionen zu steigern. "Eine derart niedrige Investitionsbereitschaft war zuletzt in der Zeit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zu beobachten", heißt es in einer EY-Aussendung. 67 Prozent der Befragten gaben an, dass der Mangel an qualifiziertem Personal aktuell die größte Gefahr für die Entwicklung des eigenen Betriebs darstellt.
Im Bundesländer-Vergleich schätzten die Tiroler Unternehmen (63 Prozent) ihre Geschäftslage überwiegend positiv, in Niederösterreich großteils negativ ein. In den kommenden sechs Monaten wollen Unternehmen in Wien und Salzburg (jeweils rund 15 Prozent) am ehesten investieren. Für Tirol, Oberösterreich und das Burgenland erwartet EY einen Investitionsrückgang.
Für die Erhebung wurden rund 500 Verantwortliche von heimischen mittelständischen Unternehmen mit 30 bis 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befragt. Die Interviews fanden im August und September 2024 statt.