Der Gaspreis auf den europäischen Märkten ist in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. Der als Referenzwert betrachtete niederländische TTF-Gaskontrakt sank am Wochenende auf knapp 51 Euro pro Megawattstunde. Zu Wochenbeginn hatte er noch bei gut 58 Euro notiert. Marktexperten führen den Preisrückgang auch auf Bestrebungen der deutschen Regierung zurück, in Brüssel eine Lockerung der EU-Füllvorgaben für Gasspeicher zu erwirken.

Unter anderem wegen des kalten Wetters waren die Gasspeicherstände in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Im EU-Schnitt waren die Reserven zuletzt noch zu knapp 46 Prozent gefüllt.

Speichervorgaben haben Einfluss auf Preise

Der aktuelle Füllstand stellt zwar keine unmittelbare Gefahr für die Versorgung dar, doch die über den Sommer anstehende Befüllung der Speicher treibt schon jetzt die Preise. Auch die EU-Vorgabe, dass die Speicher bis zum 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen, trägt dazu bei.

Natasha Fielding, Expertin für den internationalen Gasmarkt bei Argus Medi, führt den plötzlichen Preisabfall in den vergangenen Tagen maßgeblich auf die Aussicht einer Lockerung der Speichervorgaben zurück. Dafür spreche auch, dass "der ungewöhnlicherweise bestehende Preisaufschlag von Sommergas gegenüber Wintergas rapide" geschrumpft sei.

(APA)