Hoteliers sehen sich zunehmend durch Fake-Bewertungen geschädigt © APA - Austria Presse Agentur

Die österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) sieht Tourismusbetriebe zunehmend schädigender Fake-Bewertungen im Web ausgesetzt und fordert daher ein Einschreiten der Regierung. "Schon wenige schlechte Rezensionen katapultieren Betriebe auf Plattformen nach hinten, sie verhindern Geschäftsabschlüsse und ruinieren die Preisdurchsetzung. Plattformen reagieren meist sehr langsam oder gar nicht. Da darf die Politik nicht länger zusehen", so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.

Online-Bewertungen seien seit Jahren ein wichtiger Orientierungspunkt für viele Konsumentinnen und Konsumenten. Mit absichtlich falschen oder irreführenden Bewertungen werde das Vertrauen in die Erfahrungen anderer Gäste untergraben, was letztlich den Betrieben zum Nachteil gereiche, beklagen die Branchenvertreter. Teilweise gerieten Internet-Plattformen gar zur "Bühne von Sabotageakten" - aus einer Laune heraus oder in krimineller Absicht. Die ÖHV vermutet hinter derartigen Attacken laut Aussendung vom Donnerstag immer öfter auch Bots und "zwielichtige Dienstleister".

Bündel an Vorschlägen

Als Maßnahmen gegen Fake-Bewertungen schweben der ÖHV unter anderem eine Ausweitung der "Schwarzen Liste" im Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb (UWG) sowie eine Verankerung bzw. Sanktionierung von Fake Reviews im Verwaltungsstrafrecht vor. Damit wäre Unternehmen und der Justiz ein strengeres Vorgehen möglich. Geht es nach der Organisation, sollten auch Online-Plattformen mehr Verantwortung übernehmen, etwa indem sie verstärkt die Echtheit von Bewertungen überprüfen und Transparenzpflichten einführen.

Mögliche Schritte gegen falsche Bewertungen im Internet wie eine Online-Klarnamenpflicht waren in der türkis-grünen Vorgängerregierung diskutiert, aber nicht umgesetzt worden. Im schwarz-rot-pinken Regierungsprogramm finden sich keine Vorhaben gegen Fake-Bewertungen im Internet.