Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Erwartung an einen Überschuss an Rohöl auf dem Weltmarkt unter anderem wegen einer stärkeren Nachfrage aus Asien erneut gesenkt. Wie aus dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht hervorgeht, dürfte der Überschuss in diesem Jahr bei durchschnittlich 450.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag liegen.
Der Interessenverband von Industriestaaten hat damit innerhalb von zwei Monaten die Überschussprognose um etwa 50 Prozent zusammengestrichen. Die IEA verweist im Bericht auf einen stärkeren Ölverbrauch in Asien. Vor allem China bleibe stärkster Treiber der Nachfrage auf dem Ölmarkt. Allerdings gebe es Hinweise, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den Höhepunkt beim Ölverbrauch möglicherweise überschritten habe, heißt es weiter im Monatsbericht.
Weltweite Nachfrage nach Rohöl dürfte steigen
Insgesamt erwartet die IEA einen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr um 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Im vergangenen Jahr sei der globale Verbrauch um 0,87 Mio. Barrel gestiegen.
Zu Beginn des Jahres hätten neue US-Sanktionen gegen Russland und den Iran die Ölmärkte in Aufregung versetzt und Angebotssorgen geschürt. Allerdings sei die globale Ölversorgung nicht wesentlich beeinträchtigt worden, heißt es weiter im Bericht. "Die iranischen Rohölexporte sind nur geringfügig zurückgegangen, während die russischen Lieferungen bisher weitgehend unbeeinflusst bleiben", schreiben die IEA-Experten.
Gleichzeitig seien die Öllieferungen aus den USA gestiegen. Die IEA erwartet einen Anstieg der Liefermengen von Förderstaaten außerhalb des Ölverbunds Opec+ von 1,4 Mio. Barrel pro Tag.
(APA)