IG Windkraft fordert bessere Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau © APA - Austria Presse Agentur

Für einen rascheren Ausbau der Windenergie sieht die IG Windkraft vor allem die Bundesländer in der Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Es brauche eine Ausweisung neuer Flächen, mehr Ressourcen und Personal für Genehmigungsbehörden sowie eine Beschleunigung der Verfahren, sagte Geschäftsführer Stefan Moidl am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Unter günstigen Bedingungen könnten bis 2030 rund 1.150 neue Anlagen errichtet werden.

Bis 2030 soll Österreichs Strom gänzlich aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es jährlich rund 150 zusätzliche Windräder mit einer Leistung von 1.000 Megawatt. Das sei durchaus realistisch, aber nur möglich "wenn die Bundesländer endlich eine aktive Rolle beim Windkraftausbau einnehmen", sagte Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft.

In Deutschland etwa würde die Flächenausweisung für den Windkraftausbau bis 2040 bereits in wenigen Jahren erfolgen. Damit hätte die Windbranche Zeit, die Projekte in den nächsten 15 Jahren schrittweise zu entwickeln und müsse nicht wie in der Vergangenheit durch die "Stop-and-Go-Politik" auf Länderebene um die "wenigen scheibchenweise neu freigegebenen" Flächen ringen.

Für heuer rechnet die IG Windkraft mit 13 neu errichteten Anlagen mit 104 Megawatt Windkraftleistung, 2025 soll der Ausbau dann viermal so hoch sein. Grund dafür sei das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), das erst 2023 seine volle Wirkung entfaltet habe. 2023 hätten insgesamt 22 Windprojekte einen Fördervertrag durch das EAG erhalten, weitere 300 Windräder seien bereits genehmigt oder im Bewilligungsprozess. Damit nach dem ersten Bewilligungsschub keine "Windflaute" eintritt, fordert die IG Windkraft in allen Bundesländern neue Flächen für den Windkraftausbau freizugeben. "Die Energiewende wird entscheidend vom Tempo der Bundesländer bestimmt", so Moidl.

Derzeit erzeugen nach Angaben der IG Windkraft gut 1.430 Anlagen 3.875 Megawattstunden Leistung und decken damit 12 Prozent des österreichischen Strombedarfs. Genutzt werden dafür 0,2 Prozent der Fläche Österreichs. Bis 2030 soll mehr als ein Viertel des österreichischen Strombedarfs mit 2.175 Windkraftanlagen gedeckt werden.