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GLAUBE VERSETZT BERGE

Es ist einer der elementarsten Grundsätze der Mechanik: Mit einem ­Hebel, der lang genug ist, lässt sich auch mit kleiner Kraft eine große Wirkung erzielen. Wie etwa einen Berg zu versetzen. Die Digitalisierung der Gebäudeautomation ist ein solcher Hebel. 

Die Herausforderungen, vor denen die ganze Welt in Sachen Erreichung der Klimaziele steht, türmen sich vor uns auf wie ein gigantischer Berg. Es scheint nahezu unmöglich, diese Ziele zu erreichen. Noch dazu in der vergleichsweise kurzen Zeit, die dafür veranschlagt wird. Umso dringlicher ist es, sich die „großen Brocken“ zuerst vorzunehmen, die vielversprechenden Dreh- und Angelpunkte, die einen großen Beitrag zur Reduktion schädlicher Emissionen leisten können. 

Das Gegenteil von Sisyphos
Der Gebäudesektor ist ein solcher Ansatzpunkt, der in seiner Gesamtheit, vom Bau bis zum laufenden Betrieb, für einen großen Teil des Energieverbrauchs und CO₂-Ausstoßes verantwortlich ist. Zwar wurden in den vergangenen Jahrzehnten beträchtliche Verbesserungen erreicht, die allerdings durch die stetig steigende Anzahl an Wohnungen wieder kompensiert wurden.

Es erinnert ein bisschen an die unschaffbare Aufgabe, die Sisyphos von den Göttern als Strafe für seine Frevel aufgetragen wurde – nur ins Gegenteil verkehrt. Anstatt auf ewig einen Brocken den Berg hinaufzurollen, der ihm kurz vor dem Ende wieder entgleitet, trägt unser Sisyphos den Berg der Emissionen Stück für Stück ab, nur um jedes Mal aufs Neue festzustellen, dass er in der Zwischenzeit wieder ein Stückchen angewachsen ist.

Ein großer Puzzlestein
Es heißt, der Glaube versetzt Berge. Für den Glauben an die Digitalisierung trifft das jedenfalls zu. Denn clevere, innovative Lösungen in der Gebäudeautomation haben das Zeug dazu, einer der Hebel zu sein, die die Welt braucht, um diesen Klima-Berg nicht nur zu versetzen, sondern auch deutlich schrumpfen zu lassen. Dieser Hebel ist lang. Aber – so realistisch muss man schon sein – nicht lang genug, um die Welt im positiven Sinn komplett aus den Angeln zu heben.

Trotzdem ist er ein großer Puzzlestein im Gesamtbild einer nachhaltigeren, erstrebenswerten Zukunft. Kombiniert man das auch noch mit weiteren Innovationen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie, wirkt das komplexe Puzzle gleich viel weniger einschüchternd. Stück für Stück kommen wir so unseren Zielen näher. Ich glaube daran. 

Interessante Einsichten und Ausblicke bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Rudolf N. Felser,
Chefredakteur NEW BUSINESS Guides