Streit über Stromkosten beigelegt - Tiwag überweist IKB 20 Mio. Euro © APA - Austria Presse Agentur
Eine zwischen dem landeseigenen Tiroler Energieversorger Tiwag und den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) herrschende Uneinigkeit um Rückzahlungen für Stromkunden ist nun beendet worden. Die Tiwag wird den IKB im Zuge eines Vergleichs 20 Mio. Euro überweisen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" am Dienstag. Nach den Strompreiserhöhungen der vergangenen Jahre hatten sich die miteinander verbundenen Unternehmen auf ein Strompreisentlastungspaket geeinigt.
Unklar war nach der Einigung im Frühjahr 2024 jedoch geblieben, wer für die Kosten der Rückzahlungen an rund 80.000 IKB-Kunden aufkommen soll. Die Kommunalbetriebe waren nämlich der Ansicht gewesen, dass die Tiwag "für den Schaden, der der IKB entsteht, aufzukommen hat", hatte es damals geheißen. Die Tiwag besitzt fast die Hälfte der IKB-Aktien und bestimmt mit Syndikatsverträgen über Vertrieb und Preis, es besteht ein Betriebsführervertrag zwischen den beiden Unternehmen. Die Preise von Tiwag und IKB müssen sich in nahezu gleicher Höhe bewegen. Allerdings musste die IKB während der Energiekrise auch mehr für den Tiwag-Strom bezahlen.
Tiwag/AK-Vergleich als Auslöser
Dem Paket und der nunmehrigen außergerichtlichen Einigung - die APA-Informationen zufolge schon vor Weihnachten erfolgt war - vorausgegangen war ein Vergleich zwischen der Tiwag und der Arbeiterkammer (AK), die aufgrund der offenbar nicht gerechtfertigten Strompreiserhöhung 2022 geklagt hatte. Die Tiwag stimmte schließlich zu, Haushaltskunden eine Rückzahlung zu erstatten. Der Energieversorger legte schließlich ein 60 Mio. Euro schweres Paket für Haushalte, Unternehmen und Landwirtschaft auf.
Die Causa hatte indes auch Auswirkungen auf den Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlkampf gehabt. Forderungen nach einer Ausgliederung der IKB waren damals vonseiten der Stadt-ÖVP laut geworden, die nach der Wahl aber nicht weiter verfolgt wurden.