Die Strompreise trieben einmal mehr die Inflation nach oben © APA - Austria Presse Agentur
Die Inflation in Österreich bleibt hoch, erst recht im Vergleich zur Eurozone. Die Teuerung hierzulande hat im Februar 3,2 Prozent betragen und war damit gleich hoch wie im Jänner 2025. Besonders Strom verteuerte sich im Jahresvergleich kräftig. Die Inflation in der Eurozone ist im Februar etwas stärker zurückgegangen als zunächst erwartet. Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 2,3 Prozent zu.
Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate betrug in Österreich im Februar 3,4 Prozent. Der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser und Energie um durchschnittlich 5,2 Prozent beeinflusste die Inflationsrate mit plus 1,06 Prozentpunkten und war damit der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich, geht aus den am Mittwoch präsentierten Zahlen der Statistik Austria hervor.
Haushaltsenergie um 8,0 % teurer
Die Preise für Haushaltsenergie stiegen im Jahresabstand um 8,0 Prozent und wirken sich mit plus 0,53 Prozentpunkten auf die Inflationsrate aus. Die Gaspreise lagen im Februar nur noch um 12,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau, weil seit Jänner für Gas höhere Netzentgelte, Erdgasabgaben sowie eine gestiegene CO2-Steuer wirksam sind. Konstant hoch blieben die Preise für Strom, die im Februar um 35,7 Prozent höher waren als vor einem Jahr. Die Preise für Fernwärme stiegen im Februar um 0,1 Prozent. Die Preise für feste Brennstoffe (minus 11,4 Prozent) hingegen dämpften die Inflationsrate weiterhin, ebenso wie Heizöl (minus 6,5 Prozent).
Mieten-Anstieg stärker als Gesamtinflation
Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 4,4 Prozent, ihr Einfluss auf die Gesamtteuerung macht plus 0,24 Prozentpunkte aus. Die Preise in Restaurants und Hotels wurden durchschnittlich um 6,0 Prozent angehoben. Die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken betrugen 2,6 Prozent.
Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 0,8 Prozent und damit deutlich weniger stark als im Jänner (plus 2,4 Prozent). Die Treibstoffpreise waren im Februar um 3,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Flugtickets haben sich im Jahresabstand um 13,7 Prozent verteuert, Autoreparaturen um 3,6 Prozent, Gebrauchtautos um 4,7 Prozent.
Täglicher Einkauf verteuert sich stärker
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Februar im Jahresabstand um 3,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 2,6 Prozent.
Ein Blick über die heimischen Grenzen lässt einen neidisch werden. In der Eurozone ist die Inflationsrate etwas deutlicher gesunken als erwartet. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Im Jänner war die Rate noch bei 2,5 Prozent gelegen. Zuvor war die Inflationsrate vier Monate in Folge gestiegen.
Höchste Teuerung in Estland, niedrigste in Frankreich
Verantwortlich für die immer noch hohe Jahresinflationsrate sind vor allem die deutlichen Preisanstiege für Dienstleistungen. Auch Lebensmittel, Alkohol und Tabak wurden teurer. Mit Blick auf einzelne Länder verzeichnete Estland mit einem Plus von 5,1 Prozent die höchste Preissteigerungsrate. Am niedrigsten war die Teuerung in Frankreich mit plus 0,9 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat Jänner stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone im Februar um 0,4 Prozent. Auch dieser Wert wurde etwas nach unten revidiert.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel sank von 2,7 auf 2,6 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate. Im Monatsvergleich lag die Kerninflation in der Eurozone bei 0,5 Prozent.