Die Preise steigen in Österreich weiter schnell © APA - Austria Presse Agentur
Die Jahresteuerung hat sich im September auf 4,0 Prozent leicht verlangsamt. Sie ist aber immer noch deutlich höher als in der EU. Die stärksten Preistreiber waren Wohnen und Energie sowie Dienstleistungen. Bei Nahrungsmitteln stiegen die Preise etwas langsamer. Der tägliche Einkauf verteuerte sich um 3,8 Prozent, der wöchentliche Einkauf um 3,4 Prozent. Beide lagen damit unter der Gesamtinflation. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau um 0,2 Prozent gesunken.
Die Statistik Austria hat am Freitag ihre erste Schätzung von Anfang Oktober bestätigt. Der EU-weit vergleichbare HVPI (harmonisierter Verbraucherpreisindex) lag bei 3,9 Prozent. Am stärksten stiegen die Preise bei den Ausgabengruppe Wohnen, Wasser, Energie (+6,0 Prozent), getragen von Haushaltsenergie (+12,8 Prozent). Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist um 35,9 Prozent, Mieten stiegen um 4,7 Prozent. Gas (−1,9 Prozent) und feste Brennstoffe (−0,7 Prozent) wirkten dämpfend, Fernwärme war nahezu stabil (−0,1 Prozent). Dienstleistungen insgesamt legten um 4,7 Prozent zu, Restaurants und Hotels um 6,2 Prozent.
Teuerung bei Nahrungsmitteln verlangsamt
Bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken schwächte sich der Preisauftrieb auf 3,9 Prozent ab. Nahrungsmittel allein stiegen um 3,1 Prozent und trugen nur noch 0,3 Prozentpunkte zur Gesamtinflation bei. Auffällig blieben alkoholfreie Getränke (+10,4 Prozent), darunter Kaffee mit +22,7 Prozent.
Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, verteuerte sich um 3,8 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 3,4 Prozent. Beide lagen damit unter der Gesamtinflation.
Im Verkehr lagen die Preise 2,5 Prozent über dem Vorjahr. Treibstoffe wirkten nicht mehr dämpfend (+0,1 Prozent). Im Monatsabstand prägten der saisonale Rückgang bei Flugpauschalreisen (−15,0 Prozent) und teurer gewordene Bekleidung (+12,9 Prozent) das Bild. Der HVPI blieb gegenüber August unverändert bei 3,9 Prozent.
Restaurants und Hotels um 6,2 Prozent teurer
Restaurants und Hotels waren im September durchschnittlich um 6,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Dazu trugen vor allem Bewirtungsdienstleistungen bei (+6,3 Prozent). Die Preise für Beherbergung stiegen mit +5,5 Prozent ähnlich stark wie im August.
Freizeit und Kultur verteuerten sich durchschnittlich um 3,2 Prozent, deutlich langsamer als im Vormonat. Hauptverantwortlich dafür waren geringere Preisanstiege bei Pauschalreisen. Auch bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen verringerte sich der Preisauftrieb.