Seit Jahren läuft das Tauziehen um den Abbau auf der Koralm © APA - Austria Presse Agentur
Im seit Jahren laufenden Tauziehen um einen möglichen Lithium-Abbau auf der Koralm in Kärnten ist nun eine Hürde weggefallen. Für den Abbau ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig: Das ist der Inhalt eines Feststellungsbescheides der Kärntner Landesregierung, der in der Regierungssitzung am Dienstag genehmigt wurde. Eine automatische Bewilligung für den Abbau ist das allerdings nicht.
Die ECM Lithium AT GmbH (European Lithium) hatte die Feststellung beantragt, ob eine UVP für den Abbau nötig sei. Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) erklärte, es gebe in einem solchen Verfahren "klare und strenge Regeln", die genau überprüft wurden und laut denen man zu dem Ergebnis kam, dass es keine UVP brauche. Aber: "Das Projekt wird noch alle Materienverfahren durchlaufen müssen, es wird umfassend geprüft."
Das Alkalimetall Lithium ist ein wichtiger Bestandteil von modernen Akkus. Im Bezirk Wolfsberg ist der Abbau des begehrten Stoffes seit Jahren geplant, die australische Firma European Lithium hat sich entsprechende Lizenzen auf der Koralm gesichert. Innerhalb von 14 Jahren plane man aus etwa zwölf Mio. Tonnen Gestein rund 129.000 Tonnen reines Lithium zu gewinnen. Die Weiterverarbeitung zu batteriefähigem Lithium hätte ursprünglich in Wolfsberg stattfinden sollen, soll nun aber nach Saudi-Arabien ausgelagert werden. Die Aufbereitung von Lithium-Erz sei sehr energieintensiv und in Europa aufgrund der hohen Energiekosten einfach nicht machbar, hatte es seitens des Unternehmens geheißen.
Transparenz gefordert
Transparenz forderten in dieser Angelegenheit Team Kärnten und Grüne. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer zeigte sich "verwundert" über die Entscheidung, dass keine (UVP) notwendig ist: "Wie ich aus persönlichen Gesprächen mit Bürgern weiß, sind rund um dieses Megaprojekt viele Fragestellungen offen und große Sorgen vorhanden." Grünen-Sprecherin Olga Voglauer kritisierte vor allem die Verarbeitung in Saudi-Arabien: "Eine umweltverträgliche, umwelttechnisch optimierte und sozial verantwortlich umgesetzte Nutzung heimischer Ressourcen mit möglichst kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung wäre ein gangbarer Weg, um Rohstoffquellen zu nutzen."